Kabbalah


Lebensbaum Kabbalah

Wenige mystische Weisheitslehren haben in den vergangenen Jahren so viel an Bedeutung und allgemeiner Bekanntheit gewonnen wie die Sagen umwobene Kabbalah. Sei es, dass Hollywood-Stars immer häufiger öffentlich bekennen, Anhänger der mystischen Kabbalah zu sein, sei es, dass viele Lebensberater in Seminaren und Sitzungen verstärkt mit dem Wesen der kabbalistischen Lehre vertraut machen, diese aus dem Dunkel der Zeit stammende Weisheitslehre zieht gegenwärtig immer mehr Menschen in ihren Bann, denn sie gilt zu Recht als vielseitige und tiefgründige Erklärungshilfe sowohl für die Einrichtung der Welt, als auch als Erkenntnismedium für die menschliche Psyche.

Doch was ist die mystische Kabbalah wirklich? Der hebräische Name Kabbalah (quabbalah, „Überlieferung“) deutet schon darauf hin, dass es sich um eine ursprünglich mündlich weitergegebene Tradition einer Weisheitslehre handelt. Diese Jahrtausende alte Tradition hat in ihrer späteren Verschriftlichung und Kanonisierung vor allem zwei Ausdrucksformen gefunden: die bedeutendsten kabbalistischen Bücher sind die Jetzirah („Schöpfung“) und der Sohar („Glanz“).
 

(* Gezeichnete Illustrationen von Künstlerin Stella)
 

Die Namen dieser Hauptbücher der Kabbalah deuten schon darauf hin, was ihren Inhalt ausmacht: es geht um die Schöpfung, das heißt um kosmologische und theologisch-spirituelle Zusammenhänge, und es geht auch um Glanz, was man besser übersetzt als Veredelung. Wie viele alte philosophisch-spekulative Weisheitslehren, wie ähnlich auch das chinesische Psychogramm und Orakel I GING oder die aus Arabien stammende Alchemie (al khymeia), ist die Kabbalah eine Quelle von geheimem Zusammenhangswissen über die Wechselwirkung von Kosmos und menschlicher Geist-Seele, und auch hier gibt es zugleich eine ethische Richtlinie, die der Veredelung der Persönlichkeit dienen soll.