Selbstwertgefühl Teil 2

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Ein gesunder Rebell wird sich frühzeitig vom Elternhaus trennen, jegliche Verbindung für alle Zeiten ablehnen. Ein ungesunder rebellischer Geist wird in die Drogenszene, kriminelle Szene absinken, Selbstmord ist oft der einzige Ausweg aus dieser inzwischen selbst indoktrierten Misere.

Zwar kämpft auch der gesunde rebellische Geist aus der Verliererzüchtung noch mit Problemen die es zu bemeistern gilt, wie zum Beispiel Depressionen, Neurosen, Aggressionen, Ängste, das Gefühl „wertlos“ zu sein, „etwas nicht erreicht zu haben im Leben“, doch kann man in Gesprächen und Anhand von Beispielen diese Gefühlswelt (Tatbestände) neu definieren. Mit neuen Beispielen versehen kann ein solcher Mensch leichter verstehen, was jetzt „innere oder äußere“ Zufriedenheit ist. Je schneller die „innere Zufriedenheit“ über einen erreichten Zustand akzeptiert werden kann, desto leichter wandelt sich Gedanke und Tat um in „Gewinner“ – in allen Lebenslagen – auch äußeren Situation.


Der Verliererrebell jedoch verbleibt in seinem Trotzverhalten. Er hat nur noch eines im Sinn, Depressionen wie Trotzverhalten in „Strafmassnahmen“ gegen die „böse“ Umwelt umzuwandeln – hier Symbol des Elternteiles, dem diese Verhaltensstruktur zu verdanken ist. Man „bestraft“ den „bösen“ Erzieher mit Drogeneinnahmen, kriminellen Aktivitäten bis sexuelle Abartigkeiten. Kann man den Erzieher nicht mehr erreichen (der Erzieher nimmt diese Taten nicht als „Strafe“ zur Kenntnis und reagiert daher auch nicht), dann verlegt der Rebell seine Aktionen in die Umwelt. Mit Vorliebe schließt man sich in Gruppen Gleichgesinnter zusammen. Reaktionen des trotzigen und rebellierenden Gruppengeistes: „denen“ (den Außenstehenden, dem Rest der Welt) muß man es zeigen, denen muß man es heimzahlen“, wobei „denen“ sich jetzt auf restlos alles außerhalb der eingeschworenen Gruppe bezieht.

Gruppenverhalten, Gangverhalten zeigt sich beim Essen, Trinken, der Freizeitbeschäftigung (Hörigkeit – Abhängigkeit von äußeren Tätigkeiten, von Extasypillen über Marihuana zu Computerspielen, etc.).

Menschen, welchen als Kinder niemals eine offene Widerrede erlaubt war, verfallen weitaus leichter in unnatürliches Trotzverhalten und daraus resultierendem abnormen Verhalten (in Gedanken, Worten, Taten) als Kinder, die auch einmal offen gegen die Eltern rebellieren durften (ich esse das nicht, ich ziehe das nicht an, etc.) Kinder, die frühzeitig mit gewissen Freiheiten und auch Disziplinen konfrontiert wurden, finden sich leichter in jeglicher Lebenssituation zurecht, als Kinder die zum Versager geprägt wurden oder sogar Kindern, denen man „jegliche“ Freiheit – ohne disziplinarische Maßnahmen zugestand (denken Sie an die antiautoritäre Erziehung der 70iger). Wer niemals „Disziplin“ (Autorität auch minimalster Ausführung) erfuhr, kann niemals seine eigene Toleranzgrenze erkennen. Auch diese Menschen haben es schwer, die „innere“ Zufriedenheit jemals zu erkennen und zu akzeptieren.

Hinzu kommt der Punkt „Emotion“. Menschen die sich in ihren eigenen Emotionen, Denk und Handelsweisen unverstanden / mißverstanden fühlen, werden depressiv bis aggressiv, je nachdem welches Grundverhaltensmuster die frühe Kindheit prägte.

Menschen beginnen auf Menschen, Tiere einzuprügeln, sie zu quälen sogar zu töten, wenn sie sich „unverstanden“ fühlen. Wobei dieses „unverstanden“ sich nur auf die spezifisch gelagerte Emotion bezieht. Auch deshalb Gruppenverhalten. In gleichgesinnten Gruppen ist man „Insider“ – kein „Außenseiter“. Im Gruppenverhalten kann man in einer Gruppenhierarchie aufsteigen – mit oder ohne korruptem Verhalten, mit oder ohne Aggressionen – je nach Gruppe. Auch Religionen, Parteien, Sportbünde, Künstlerbünde, Berufsgruppen, Gewerkschaften, Karnevalsvereine etc. sind unter „Gruppen, Gruppenhierarchien, Gruppenverhalten“ einzuordnen.

Ohne Disziplin, auch die selbst auferlegte Disziplin (Erfolgsdenken und Handeln erfordert gewisse disziplinarische Eigenmaßnahmen), wird es niemals erfolgreiches Denken und Handeln, niemals die äußere und erst recht niemals die innere Zufriedenheit geben.

Ein weiterer wichtiger Punkt, welcher im Leben eines Erwachsenen niemals unterschätzt werden darf ist Sex. Sex ist in diesem Fall ebenfalls ein Wertmaßstab von Lob oder Tadel (siehe Grundzüge der Erziehungsmaßnahmen). Für viele Partner ist Sex das einzige Bindeglied in einer Partnerschaft, da einem oder beiden Partnern das Wissen um Harmonie im Sinne von Gemeinsamkeiten, Gedankenaustausch etc. fehlt.

Dort wo Sex als Lob oder Tadel eingesetzt wird, ist das Chaos, die Scheidung – ja sogar Prügel bis Mord vorprogrammiert. Wo einer der beiden Partner Sex mit Lob und Sexentzug mit Tadel gleichsetzt wird es schon bei der ersten sexuellen Verweigerung des Partners (auch aus gesundheitlichen Gründen) zum Mißverständnis kommen, da in heutigen Ehen „Probleme“ (auch Definitionsunterschiede zu verschiedenen Begriffen) nicht mehr besprochen oder nur unzureichend besprochen werden.

Hinzu kommt Trotzverhalten. Wo ein Partner einen anderen mit „Sex“ erpressen will, ist ebenfalls Chaos vorprogrammiert. Weitaus mehr Ehen zerbrechen an diesem Umstand, als einem normalen zwischenmenschlichen Disput. Sexentzug wird mit „du liebst mich nicht mehr“ (oder ungenügend etc.) gleichgesetzt. Viele Menschen benützen Ausreden um den Partner mit Sexentzug zu strafen oder mit wilden Sexszenen zu belobigen, um gewisse Aktionen zu erpressen.

Ein wildes Sexerlebnis hat so wenig mit innerer Zufriedenheit zu tun, wie ein wilder Drogenrausch. Beides ist ein Mißverstehen der Zusammenhänge von Lob und Tadel im eigenen Wertmaßstab.

Menschen deren „Lebensglück“ von einem Kind abhängig ist (so der Sprachgebrauch dieser Menschen: Das Kind ist die Krönung meiner Ehe etc.) verwechseln ebenfalls innere und äußere Zufriedenheit. In den meisten (dieser) Fälle ist dann die „Zeugungsfähig / Empfängnisfähigkeit“ mit Liebe, Lob oder Tadel (Zeugungs- / Empfängnisunfähigkeit) gleichgesetzt. Menschen können in Hysterie verfallen, wenn sich der Wunsch nach einem Kind nicht erfüllen (erzwingen) läßt. Doch leider zeigt sich mit der Zeit, daß die Wunscherzwingung nicht immer die Erfüllung aller Wünsche, oder gar die innere Zufriedenheit bedeutet.

Auch die zukünftige Entscheidungsfähigkeit eines Menschen muß unter dem Blickwinkel der Erziehungsdiskrepanz Lob / Tadel gesehen werden. Wird ein Kind viel gelobt, fallen im zukünftige Entscheidungen leichter. Wird ein Kind viel getadelt, macht es zukünftige Entscheidungen immer von diesem Tadel abhängig. Die Angst etwas falsch zu machen beeinträchtigt jegliche zukünftige Entscheidungsfähigkeit.

Die innere Zufriedenheit ist die Allvollkommenheit, unabhängig von Lob, Tadel, Gegenständen, Zuständen. Die innere Zufriedenheit ist die EINheit mit allem, Natur und Kosmos gleichermaßen. Erst jetzt in dieser inneren Einheit erkennt man den tatsächlichen Lebensumstand in seiner Ganzheit. Dies ist auch mit „Erfüllung, Erreichen deines kosmischen Zieles“ (Schicksal) gemeint.

Diese innere Zufriedenheit ist die Weisheit, die Weitsicht, das Einssein. Wer diesen Zustand erreicht – den erschüttert nichts mehr.

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