Schattenarbeit

Jeder Mensch hat sogenannte „Schatten“ – unterdrückte Persönlichkeitsanteile, die uns nicht gefallen. Wie stellen wir uns unseren inneren Dämonen?

Bei der Schattenarbeit geht es darum, sich seinen unbewussten Persönlichkeitsanteilen zu stellen. Diese sind meist unbewusst und drücken sich durch ungewünschte Verhaltensweisen aus, die uns oft im Umgang mit anderen Menschen schaden. Durch die Schattenarbeit versuchen wir nicht mehr, diese Merkmale zu unterdrücken, sondern nehmen sie an und nutzen bewusst ihr Potential.

Der Begriff Schatten geht auf den Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung (C.G. Jung) zurück. Er unterscheidet zwischen persönlichen Schatten und den Archetypischen Schatten. Bei den Persönlichen Schatten handelt es sich umbewusste Persönlichkeitsmerkmale, die im Gegensatz zu unserem eigenen gewünschten Selbstbild stehen (Persona/Maske). Ein Beispiel: dieses gewünschte Selbstbild zeichnet sich vielleicht durch Disziplin und Enthaltsamkeit aus, der Schatten drückt sich dagegen evtl. durch Undiszipliniertheit aus.

Die archetypischen Schatten dagegen sind kollektive Schatten (z.B. Animus und Anima) und beziehen sich u.a. auf männliche und weibliche Instinkte und Triebe. Auch Ambivalenzen spielen eine Rolle, der Wunsch nach zwei eigentlich gegensätzlichen Ausprägungen und Zielen.


Auch in der klassischen Literatur taucht das Thema Schatten direkt und indirekt auf. So lernt der Held aus dem Gilgamensch-Epos den sehr animalischen und triebhaften Enkidu kennen, der Gilgamesh allerdings in Stärke und Abenteuerlust ebenbürtig ist.

Bei den Schatten geht es also um verdrängte Eigenschaften, die wir an uns als negativ empfinden. Diese Merkmale sind aber ein fester Teil von uns und möchten sich durch uns ausdrücken. Aus eigener Überzeugung oder fremdbestimmter Moral versuchen wir jedoch oft diese Aspekte in uns zu unterdrücken. Wir wenden Energie auf, um unserer Umgebung eine Maske (Persona) zu präsentieren, die nur die von uns akzeptierten Eigenschaften zum Ausdruck bringt und die Schatten unterdrückt. Ein Unterdrücken dieser Schatten sorgt aber nicht dafür, dass sie verschwinden. Es stellt sich ausserdem die Frage, ob dieser Schatten nicht das Ergebnis einer fremdbestimmten Erwartungshaltung Anderer ist, der wir uns freiwillig unterordnen.

Die Schatten besitzen auch positive Eigenschaften, die durch permanentes Ankämpfen ebenfalls unterdrückt werden: z.B. positive Stärke, Willenskraft und Durchsetzungskraft.

In der Schattenarbeit geht es darum, sich die eigenen Schatten bewusst zu machen, zu akzeptieren und in die ausgelebte Persönlichkeit zu integrieren.

Bewusst machen und Akzeptieren, wie machen wir das? Zunächst geht es darum, diese Schatten zu identifizieren. Insbesondere können wir auf Situationen achten, in denen wir plötzlich unangemessen emotional reagieren: plötzliche Wut, Neid, Hassgefühle, Eifersucht, vielleicht auch Traurigkeit.

Wenn diese Emotionen ausbrechen wurde der Nerv eines Schattens getroffen – hier können wir ansetzen. Woran erinnert und die Situation? Wurden wir in der Vergangenheit schon einmal in einer ähnlichen Situation verletzt oder traumatisiert?


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Wichtig ist bei der Schattenarbeit, dass wir die Schatten in uns identifizieren. Eine Technik dabei ist es, ein „Gespräch“ mit den Schatten zu führen und ihnen Fragen zu stellen: „Wie bist Du entstanden?“, „Was willst Du?“, „Welche Stärken besitzt du?“. Wir können auch mit den Schatten sprechen und ihnen erklären, warum sie dich stören und was du nicht an ihnen magst. Du kannst sie nach ihrer Meinung dazu fragen. Du wirst erstaunt sein, welche unbewussten Wahrheiten über dich dann ans Licht kommen. Mit dieser „Gesprächstechnik“ kannst du dir deine Schatten bewusst machen und herausfinden, welche besonderen positiven Stärken sie haben. Mit der Zeit wird es dir gelingen, die Energie der Schatten in dir in eine gewünschte Richtung zu kanalisieren und unter deine Kontrolle zu bringen. Das tust du nicht, indem du sie weiter unterdrückst, sondern sie akzeptierst und lernst als Teil deiner Persönlichkeit zu nutzen und sie gezielt da einzusetzen, wo es um das Erreichen deiner Ziele geht.

Eine andere Technik ist die Arbeit mit Tarotkarten. Auch das Tarot repräsentiert viele Archetypen, die Schatten in uns repräsentieren können. Der Gehängte kann z.B. für einen depressiven und hoffnungslosen Charakteranteil in dir stehen, allerdings findet er sich auch gut mit scheinbar aussichtslosen Situationen ab. Der Tod besitzt die Qualität der Transformation und die Herrscherin kann für Kontrollzwang stehen, aber sie hält dadurch auch das Gleichgewicht der Natur und ihrer Umgebung aufrecht. Der Interpretation, welchen Schatten die Karte repräsentiert, ist dir dabei selbst überlassen.

Wenn es dir gelingt, deine Schatten in dir zu integrieren und ihre Stärken zu nutzen, werden sich neue Persönlichkeitsanteile in dir ausprägen und dir helfen, deine Wünsche und Ziele besser zu verwirklichen. Du wirst erkennen, dass es sich dabei nicht um Fehler deiner Person handelt, sondern um unterdrücke Potentiale, die nur in die richtige Richtung gelenkt werden wollen.