Die Magie hinter Geschichten
Wie kann ich durch eine eigene Geschichte mein Leben magisch verbessern?
Geschichten, Erzählungen und Legenden besitzen eine unfassbare magische Kraft. Unser gesamtes Leben, unsere Vorstellung von der Welt und unser Schicksal wird von Geschichten bestimmt: unsere Ansichten, Emotionen und unser gesamter Blick auf die Welt. Geschichten bestimmen unser Leben! Lebst Du die Geschichte anderer Menschen oder schreibst Du Deine Geschichte selbst?
Als Narrativ wird in der Soziologie eine sinnstiftende Erzählung bezeichnet. Der Wahrheitsgehalt ist dabei weniger wichtig als die Fähigkeit, mit emotionalen Bildern grosse Menschenmengen erreichen und von einem bestimmten Weltbild überzeugen zu können. (https://de.wikipedia.org/wiki/Narrativ_(Sozialwissenschaften)). Ob die Erde eine Kugel oder eine Scheibe ist – in erster Linie glauben wir der jeweiligen Geschichte, die man uns vorlegt.
Der Mensch besitzt in der 3D-Welt zwar ein unbegrenztes Angebot an Informationen, z.B. Videos, Bücher, Spiele oder Nachrichten, er ist aber trotzdem immer an einem physischen Standpunkt gebunden und erfährt die Welt aus einem Paar Augen, Ohren, dem Tastsinn und seinem Geruchs- und Geschmackssinn. Sehr wenige Menschen nutzen zusätzlich den 7. Sinn, ihre Intuition. Der Geist konzentriert sich zumeist auf nur eine einzige Informationsquelle, eine Webseite, eine TV-Show oder ein Videospiel. Wie die Welt tatsächlich aussieht, was wahr oder falsch ist, das erfährt er überwiegend aus TV-Berichten, Youtube-Videos, Vorlesungen oder Zeitungsartikeln aber auch aus persönlichen Erzählungen, Gerüchten oder auch Getratsche.
Wir sind in einem physischen Körper darauf angewiesen, uns auf die Vertrauenswürdigkeit der Geschichtenerzähler, Boten, Prediger und Missionare zu verlassen. Der Erfolg und Misserfolg ganzer Grossreiche hing und hängt davon ab, dass deren Führer und deren Lakaien es verstanden, dem Volk die Version einer Realität als wahr zu verkaufen, mit der sie eine kritische Masse auf ihre Seite ziehen können. Der Rest folgt dem Herdentrieb. Aussagen wie: „Lasst uns kämpfen, im Feindesland wartet grosse Beute auf uns“, oder „Wenn du im Kampf stirbst, wartet das Paradies aus dich… ewige Freuden voller Lust und Völlerei“… oder einfach „Wenn du unsere Produkte kaufst, siehst du genauso schlank und schön aus, wie ich“. Sobald uns mit überzeugendem Ton und emotionsgeladenen Bildern eine Geschichte erzählt wird, sind wir bereit, diese zu glauben. Warum ist das so?
Wir suchen nach einfachen Erklärungen für unser Weltbild. Wir wünschen uns eine einfache und schöne Welt, wir glauben lieber eine schöne Geschichte, die offensichtlich gelogen ist, als eine schlechte Geschichte, die tatsächlich wahr ist.
Eine weitere Treibquelle ist die Angst. Angst ist ein Urinstinkt des Menschen. Wenn uns andere, in der Hierarchie hoch stehende Personen, ängstliche Geschichten erzählen, dann sind wir bereit, dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen und befolgen bereitwillig deren Befehle. Oft was das in der Vergangenheit eine gute Strategie gewesen: Wenn der Häuptling eines Stammes aufgeregt ins Dorf gekommen ist und vor einer rasenden Herde Büffel warnte, die direkt auf das Dorf zu rennt, dann ist die Lösung „Rennt alle weg!“ eine gute Idee. Auch der Aufruf „Zu den Waffen, wir werden angegriffen!“, konnte ebenfalls eine gute Lösung für ein unmittelbares Problem sein.
Leider ist unserer Psychologie meistens nicht so geschult worden, um öffentlich verbreitete Lügen und Unwahrheiten im Nachhinein zu hinterfragen. Die Masse hat ein sehr kurzes Gedächtnis. Kritikfähigkeit und das Hinterfragen der vorgegebenen Meinung rückt den Einzelnen in eine Aussenseiter-Rolle.
Widmen wir uns nur der magischen Qualität einer Erzählung. Eine gute Geschichte, z.B. ein spannendes Buch oder ein gut gemachter Film, kann uns in den Bann ziehen. Unser Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Die transportierten Gefühle sind identisch. Neben der psychologischen Wirkung besitzen Geschichten auch eine magische Qualität. Sie haben die Fähigkeit, wie ein Kristallisationskeim auf das Zeitfraktal zu wirken. Wird eine Geschichte von einer kritischen Masse einer bewussten Gruppe als wahr angenommen, entwickelt sich die Zeit und der Zufall in eine Richtung, die etwa die selbe Ausprägung besitzt, als ob die Geschichte tatsächlich wahrhaftig wäre.
Schreibe Deine eigene Geschichte
Du kannst die Entwicklung Deiner Lebensgeschichte auch selbst schreiben. Dabei spielt es am Anfang keine grosse Rolle, ob Du an die psychologische Wirkung des Geschriebenen glaubst oder an die Manifestation Deiner Geschichte. Nimm Dir einen Zettel, und schreibe zusammenfassend auf, was Dein Leben gerade kennzeichnet… nur wenige Sätze. Streiche nun die Sätze, die Dir nicht gefallen. Füge neue Ereignisse hinzu, die Dir in der jeweiligen Situation genützt hätten. Schreibe auf, wie Du als Held der Geschichte auftreten willst und welche Charaktereigenschaften Dich kennzeichnen. Weite Deine Geschichte nun auf die Zukunft aus und schreibe dein eigenes Happy End, das nicht all zu weit in der Zukunft stattfindet. Lege den Zettel – gut verborgen vor fremden Blicken – in Deine persönlichen Unterlagen und hole ihn – z.B. immer an Deinem Geburtstag – wieder heraus und überarbeite ihn.
Sei einfach gespannt, wie wie sich Dein Leben diesem Drehbuch angleichen wird. Nimm Deine persönliche Geschichte in Deine eigene Hand!