Der Umgang mit sich selbst

Wie man sich selbst begegnet ist von äußerster Wichtigkeit und zugleich stellt es die Grundlage für jede weitere zwischenmenschliche Interaktion dar.

Was sich an Gedankengut und Verhaltensweisen in einem Menschen befindet, tritt unweigerlich nach außen. Ein Beispiel dazu: Person (A) sucht die Gesellschaft. Er findet sie bei Bällen, im Theater, der Oper, bei Versammlungen und Freunden. Den ganzen Tag lang umgibt er sich mit anderen Menschen und deren Ideen. Unwohlsein, die große Furcht vor der inneren Stimme überkommt ihn und sorgt für unwillkommene Unruhe – Er sucht nach Auswegen und findet sie in der Gesellschaft mit anderen Personen. Dort übertönt das Geschrei die innere Stimme – doch schweigt sie nicht. In ruhigen Minuten bricht sie hervor mit gewaltiger Kraft und fragt nach dem Sinn, fordert nach Ruhe und will Verarbeitung des Erlebten.

1.)
Es ist also sehr wichtig, Zeiten zu haben, an denen man ungestört für sich sein kann. Wichtig deshalb, weil in der Phase der Ruhe (vor fremden Gedanke) eigene Gedanken gefaßt, eigene Rückschlüsse auf Erlebnisse gezogen und eigene Zukunftspläne geschmiedet werden können. Die Betonung liegt auf „Eigene“. Gönnt man sich diese Phasen nicht, wird man zwangsläufig zum Spielball fremder Interessen – es kann kein eigener, klarer Gedanke gefaßt werden.

Die Phasen der Ruhe bringen noch einen weiteren Vorteil mit sich: Heutzutage plagen sich sehr viele Leute mit Stress und dessen Auswirkungen auf Körper und Geist. Ruhephasen und Selbstbesinnung wirken hier Wunder. Wer nun meint, daß dafür keine Zeit vorhanden ist, möge sich näher mit dem Zeitmanagement und Prioritätenlisten befassen. Zeit vergeht nur solange zu schnell, wie man sie nicht aktiv plant.

2.)
Wesentlich für das eigene Wohlleben sind jene Dinge, die uns umgeben. Das sind zum Beispiel Menschen, Medien oder auch Gedanken – kurzum alles, was unser Bewußtsein ausfüllt. Es ist daher ratsam sehr genau zu entscheiden, was die Schwelle in unser Bewußtsein überschreitet und was draußen zu bleiben hat, schließlich ist es ja keine Müllhalde, wo der gesamte Dreck abgeladen werden kann (beispielsweise Horrorfilme, Negativnachrichten oder Klatsch und Tratsch). Im Gegenzug kann der Focus auf Positives umgelenkt werden. Die Psychologie wendet zum Beispiel Affirmationen an, um das Selbstbewußtsein zu stärken oder Ängste zu beseitigen. Ist Ihnen aufgefallen, daß positiv denkenden Menschen das Leben leichter erleben, fester im Sattel sitzen und stets ausgeglichen sind? Und wie erleben die negativ denkenden Menschen das Leben (z.B. Selbstzweifel, Angst, Unzufriedenheit)? Kontrolliert positives Denken ist eine sehr nützliche Sichtweise auf die Welt.

3.)
Der Umgang mit dem eigenen Körper ist ebenfalls von großer Bedeutung. Er begleitet uns treu über viele Jahre und ist stets zu diensten. Er bekämpft herumschwirrende Bakterien, bringt uns von A nach B und ermöglicht die direkte Interaktion mit den Mitmenschen. Als Gegenleistung will er (wie ein Auto) regelmäßig gehegt und gepflegt werden, um seine Funktions- und Leistungsfähigkeit (Gesundheit) zu erhalten. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die die Ernährung, denn es gibt eine direkte Verbindung zwischen Ernährung (auch die Art und Weise der Nahrungsaufnahme) und Gesundheit sowie Ernährung und geistige Vitalität. Fettige und schwer verdauliche Nahrung (Fastfood, Genfood, Großküche …) konzentriert die Energie im Verdauungsprozeß. Diese Energie wird unter anderem den Muskeln (Mattheit) und vor allem dem Gehirn (Müdigkeit, Trägheit, schwer von Begriff sein) Entzogen. Eine weitere Komponente des Umganges mit dem Körper ist die sportliche Ertüchtigung, selbstverständlich ohne zu übertreiben. Also Wandern, Schwimmen oder Gymnastik. Die sportliche Betätigung sollte nicht zu einer zusätzlichen Belastung führen und dem Körper noch schaden, wie es die Verletzungslisten bei diversen Sportarten eindrucksvoll zeigen.

4.)
Kann jemand Respekt von anderen erwarten, wenn dieser jemand sich selbst nicht respektiert? Die Antwort ist ein klares „NEIN“, denn jemand, der sich selbst respektlos gegenübersteht, zeigt das auch in Form von z.B. Disziplinlosigkeit, lumpiger oder schmutziger Kleidung, Ungepflegtheit, üblem Körpergeruch, unkontrolliertem Haarwuchs oder gebeugter Körperhaltung. Respektvolle Behandlung wünscht sich jeder, doch fällt sie nicht von selbst in den Schoß. Ein gepflegtes Äußeres im weitesten Sinne ist hierzu unabdingbar. Das heißt jetzt aber nicht, daß sich jeder am neuesten Modetrend orientieren muß. Sinnvoller ist hier ein authentisches Auftreten, welches auch in der Person Widerhall findet.