Körpersprache

Menschen kommunizieren per Körpersprache, also nicht nur durch Worte sondern auch durch unsere Mimik und Gestik. Während wir unsere Worte sehr leicht überlegen können, fällt es uns schwer, unsere Mimik und Gestik zu kontrollieren. Geübte Beobachtung kann uns so aus der Körpersprache unseres Gegenüber Informationen liefern, die unser Gesprächspartner gerne für sich behalten würde.

Mimik
Mimik in der Körpersprache

 
Die Körpersprache spielt beim Verkaufen z.B. eine wichtige Rolle und wird gezielt und auch manipulativ eingesetzt. Das betrifft sowohl den Verkauf von Produkten als auch bei der Überzeugungsarbeit in Politik und Medien. Mit einem Lächeln transportiert man eben bessere Gefühle als ohne. Dabei ist ein künstliches Lächeln in der Körpersprache gar nicht so einfach, insbesondere wenn der eigene Gemütszustand gerade überhaupt nicht der zu übermittelnden Botschaft entspricht. Ganze 17 (!) Gesichtsmuskeln werden beim Lachen in Kontraktion versetzt, am ganzen Körper etwa 80. Wenn wir nur unsere Mundwinkel auseinanderziehen, aber Augen-, Nasen- und Wangenmuskeln schlaff bleiben, wirkt das Lächeln künstlich und erzeugt nur den gegenteiligen Effekt. Politiker werden für Ihre Öffentlichkeitsarbeit manchmal stundenlang angeleitet, nur damit sie in der Lage sind, ein einigermassen aufrichtiges Lächeln in ihrer Körpersprache zum Ausdruck zu bringen.

Das Lächeln soll Sympathie und Anziehung erzeugen. Dabei spielen die sogenannten Spiegelneurone in unserem Kopf eine wichtige Rolle. Wenn wir z.B. einen traurigen Gesichtsausdruck erkennen, werden in unserem Kopf Spiegelneurone aktiv, die auch aktiv sind, wenn wir selbst traurig sind. Das gleiche Prinzip trifft auf Freude, Ärger, Aggression, Furcht, Überraschung und Glück zu. Unser visuelles System ist hochgeradig darauf spezialisiert, den Gemütszustand des Gegenüber sofort richtig einzuordnen. Dadurch können sich Menschen und sogar Tiere untereinander verständigen, selbst wenn sie eine andere Sprache sprechen. Am wichtigsten ist es ja in der Kommunikation, die Gesprächsbereitschaft und den Charakter des Gegenüber richtig einzuordnen.

Weitere Apps und Orakel

Eine bekannte Kommunikationstechnik für Körpersprache ist die Neurolinguistische Programmierung (NLP). Hier wird gezielt mit Körpersprache gearbeitet. Zunächst war NLP ein Werkzeug der Psychologie zur Unterstützung der Therapie. Schnell entdeckte die Werbebranche das NLP mit dem Ziel, Kunden noch besser durch die Körpersprache zu beeinflussen und zum Kaufen anzuregen. Dabei geht es insbesondere auch darauf, eine gemeinsame emotionale Situation herzustellen. Eigentlich ein ganz normaler Vorgang innerhalb der Verständigung, die als Alignment bezeichnet wird. Zwei Gesprächspartner pendeln sich auf eine gemeinsame emotionale Schwingung ein, dies erleichtert die Kommunikation enorm. Wenn diese Techniken jedoch manipulativ eingesetzt werden besteht zumindest auch ein moralischer Aspekt.

Am einfachsten ist es, einfach natürlich zu sein und seine Körpersprache nicht verstellen zu wollen. Damit wirkt man zumindest authentisch und das wiederum erweckt mehr Vertrauen. Es ist jedoch interessant, sich einmal mit dem Lesen der Körpersprache zu beschäftigen und so die Fähigkeit zu erlernen, versteckte Hintergründe beim Gesprächspartner analysieren zu können. Der erste Schritt besteht darin, einmal bewusst auf die Mimik des Gegenüber zu achten und sich die Regeln der Körpersprache anzueignen. So kann man dann andere Menschen noch besser verstehen und sich auch besser in diese hineinversetzen.