Diwali – Lichterfest Indiens

Das indische Diwali-Festival lässt sich als eine Mischung aus Weihnachten und Silvester beschreiben. Je nach Region wird Diwali zu verschiedenen Zeitpunkten gefeiert, und auch die Mythologie variiert von Region zu Region. Es wird in der dunkelsten Jahreszeit zelebriert und symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse, den Triumph des Lichts über die Dunkelheit.

„Diwali“ bedeutet übersetzt etwa „Lichterkette“, „Lichterschwarm“ oder „Anordnung von Lichtern“. Es wird ungefähr am 15. Tag des Monats Kartik des indischen Kalenders gefeiert, was Ende Oktober bis Anfang November entspricht.

Wie im Westen bei Weihnachten versammelt sich die Familie zu Diwali. Öllampen, Wunderkerzen und Lichterketten werden entzündet, und es gibt oft ein kleines Feuerwerk in der Nacht. Diwali dauert bis zu fünf Tage, in denen die Menschen besonders schöne Kleidung tragen, oft speziell für das Fest. Bunte Blumenmuster, Lotusblumen oder geometrische und komplizierte Rangoli-Muster werden mit buntem Sand an den Eingängen von Wohnungen und Häusern gemalt. Das Fest feiert die Ankunft von Wohlstand und Glück, ähnlich wie zu Weihnachten werden Geschenke und Süßigkeiten ausgetauscht, und besondere Gerichte werden zubereitet. Diwali ist eine Zeit der Gemeinschaft, der Freude und des optimistischen Blicks in die Zukunft.

Es ist eine besinnliche Zeit, in der Familien gemeinsam Tempel besuchen und Häuser sowie Geschäfte mit Blumen und Lichterketten schmücken. Die Zeit um Diwali herum ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste Zeit des Jahres.

Hinter Diwali stehen verschiedene Mythologien und Geschichten, ähnlich wie die Weihnachtsgeschichte im Christentum. Diese Geschichten unterscheiden sich von Region zu Region. In Nordindien geht es um die Rückkehr des siegreichen Gottes Rama, der laut dem zweiten indischen Nationalepos „Ramayana“ nach 14 Jahren Exil mit seiner geliebten Frau Sita in die Hauptstadt Ayodhya zurückkehrt. In Südindien steht Lord Krishna im Zentrum, der den Dämon Baraka besiegt und 16000 Frauen befreit. In Ostindien/Bengalen wird die schwarze Göttin Kali verehrt, die symbolisch den Tod und die Überwindung repräsentiert.

In anderen Regionen Indiens und im Sikhismus stehen andere Götter und Helden im Mittelpunkt des Mythos, aber überall im Land entzündet man kleine Lichter, Öllampen und Lichterketten. In einigen Deutungsarten geht es darum, den Geistern der Verstorbenen den Weg ins Licht zu zeigen.

Natürlich wird auch die Göttin Lakshmi verehrt, die Götting für Reichtum und Wohlstand. Man führt Gebete und Rituale durch, um für finanzielles Wohlergehen und Wohlstand im nächsten Jahr zu bitten.

Bemerkenswert zu Diwali ist ebenso, dass es nicht nur von Hindus gefeiert wird, sondern auch von anderen religiösen Strömungen wie den Sikh und Jain.

In einer Lehrart symbolisiert der Gott Rama die Seele, die sich irgendwann in der Vergangenheit mit dem Körper (Sita) verbunden hat. Dadurch verlor die Seele ihren inneren Frieden (das Paradies), da nun materielle Wünsche, Bedürfnisse und Begierden ständig befriedigt werden mussten. Der mythologische Kampf mit dem Dämonen mit den zehn Gesichtern symbolisiert den Konflikt der guten Seite in uns mit der dunklen und bösen Seite. Das Gute triumphiert, und die Seele hat die Chance, den inneren Konflikt zu überwinden und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

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