Die Schöpfungskraft in uns

Die Schöpfungskraft in uns drückt sich auf vielfältige Weise aus. Jeder Mensch besitzt eine schöpferische Gabe, eine ganz besondere Eigenschaft. Wer diese Gabe in sich entdeckt, kann seine eigene Lebensqualität und die vieler anderer Menschen erheblich steigern.

„In seinem Bilde erschuf Gott den Menschen“, diese überlieferte Aussage bedeutet nichts anderes, dass der Mensch sowohl schöpferische als auch göttliche Eigenschaften besitzt. Am symbolischen 7. Tag war die Schöpfung nicht abgeschlossen. Sie setzt sich fort, allerdings vollzieht sich die Schöpfung auf der Welt teilweise durch uns Menschen. Das Universum strebt einen immer komplexeren und perfekteren Zustand an. Wir, als Teil dieses schöpferischen Prozesses, werden um so glücklicher sein, jede besser wir unsere eigene Schöpfungskraft einsetzen können.

Was ist hier eigentlich mit Schöpfungskraft und Gabe genau gemeint? Gehen wir die ersten Schöpfungstage der Genesis einfach einmal kurz durch und betrachten wir sie für uns als Bauanleitung zur eigenen Schöpfung. Sie sind ein Muster, ein Hinweis, wie wir selbst als Menschen die Schöpfungskraft optimal nutzen können. Wir werden erkennen, dass er hier nicht nur um kreative Dinge geht, wie z.B. ein Bild zu malen oder ein Haus zu bauen.

Am Anfang…

„…schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut….

Zu Beginn ist die Welt ein toter Planet. Wie ein leeres Blatt existiert zwar eine Struktur, sie ist aber noch unorganisiert, die Entropie der Information ist noch niedrig. An diesem Punkt erkennt der Mensch noch nicht, dass etwas getan, erschaffen werden muss. Er existiert zwar, die Schöpfungskraft hat jedoch noch nicht begonnen, sich durch ihn auszudrücken.

1. Tag – Es werde Licht

„Gott sprach: Es werde Licht … Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht …“.

Licht steht für Bewusstsein. Jetzt wird uns klar, dass etwas zu tun ist. Bewusstsein allein reicht für die nächsten Schöpfungsschritte jedoch nicht aus. Es fehlt noch der polare Aspekt, die Finsternis. Bewusstsein und Unterbewusstsein, Tag und Nacht, sind erforderlich. Ruhe und Arbeit, Wachheit und Schlaf, erst die Trennung der polaren Aspekte ermöglicht Unterscheidung und Weiterentwicklung. Diese Zyklen gibt es in uns und beide Aspekte sind für uns von Bedeutung.

2. Tag – Himmel und Meer

„…Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes….

Wasser steht alchemistisch für das weibliche Prinzip, das anziehende und kühle Prinzip. Das anziehende Prinzip herrscht im Himmel, das Geistprinzip. Was ziehen wir im Geiste an? Neues Wissen und Fähigkeiten – wir lernen einfach dazu. Wozu brauchen wir das Meer? Das anziehende Prinzip existiert auch auf der Erde in Verbindung mit der Materie. Wir werden uns unserer materiellen Resourcen und Fähigkeiten bewusst. Damit ist auch das kollektive Unterbewusstsein aller anderen Menschen gemeint, auf das wir zugreifen können. Am 2. Tag erkennt der Mensch seine Möglichkeiten, die er für die weiteren Schöpfungsschritte zur Verfügung hat, ein Teil seiner Schöpfungskraft.


Tierkommunikation »
Ein Interview mit dem Tiermedium Cristiana


Chakren Reinigung »
Durch eine Reinigung der Chakren gewinnt man wieder neue Energie und Lebenskraft.


Transhumanismus und Spiritualität »
Zwei völlige Gegensätze oder unterschiedliche Wege zum selben Ziel? Transhumanismus und Spiritualität.


3. Tag – Land und Planzen

„Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene (Land) sichtbar werde… Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen…“.

Das vierte alchemistische Element, „Erde“ tritt in Erscheinung. Das erstarrende Prinzip ermöglicht die sichtbar-Werdung des Erschaffenen. Aus der ungeordneten Struktur der Erde, der Mineralien und Elemente, erschafft das göttliche Prinzip Planzen – das erste Leben. Die Schöpfung wird hier greifbar und lebendig. Wenn wir z.B. ein Bild malen wird aus etwas Unbelebten, dem Blatt Papier und der Farbe, etwas Lebendiges, da es eine höhere Funktion erfüllt und im Betrachter etwas auslöst. Das gleiche gilt z.B. für die Musik. Einzelne Noten bewirken nocht nichts, sind atomar und unbelebt. In ihrer schöpferischen Kombination entsteht jedoch ein Musikstück, das unglaublich starke und bewegende Empfindungen und Gefühle in uns auslöst. Eine Idee wird erst dann lebendig, wenn sie von uns in die Materie gesetzt wird, zur Erde erstarrt, also sichtbar wird.

4. Tag – Die Sterne

„Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten…Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren…“.

Die Sterne sind zwar bereits schon vorher da, jetzt werden sie jedoch erst erkennbar. Sie sollen Zeichen sein, zur Bestimmung der Zeit. Jetzt strukturiert sich die Zeit, organisiert sich Information. Jede Zeit repräsentiert bestimmte Energien, die bestimmte Schöpfungskräfte aktivieren und begünstigen. Wir nennen diese Art der Zeitbestimmung auch Horoskop, griechisch von hora, die Stunde, abgeleitet. Einerseits ist hier Planung gemeint, andererseits auch die Fähigkeit, den richtigen Zeitpunkt für unsere Schöpfungskraft zu erkennen. Es macht wenig Sinn, bei Regen im Freien eine Leinwand zu bemalen oder mitten in der finsteren Nacht im Garten Blumen zu pflücken. Unsere eigenen Gaben sollten wir ebenfalls erkennen und unsere ur-eigenen Energien und Eigenschaften verstehen.

5. Tag – Fische und Vögel

„…Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln…“.

Vögel sind Tiere der Luft, Fische die Tiere des Wassers. Luft-Energien sind unsere Ideen, Wasser-Energien unsere Möglichkeiten zur Umsetzung. Es gibt hier noch keine Säugetiere, das Werk ist noch nicht zu Erde erstarrt, also noch nicht sichtbar. Irgendwas bewegt sich in der Luft (Vögel), und irgendetwas bewegt sich schemenhaft im Wasser (Fische) – Es ist für uns aber noch nicht greifbar, wir erleben immer noch lediglich Planzen um uns herum. Am 5. Tag geht es also um weitere Planungen und Zielsetzungen. Was wollen wir? Welche Fähigkeiten und Resourcen stehen uns zur Verfügung? Wo wollen wir hin? Was wollen wir durch unsere Schöpfungskraft erschaffen? Diese Fragen und Antworten stehen am 5. Schöpfungstag zur Verfügung.

6. Tag – Tiere und Menschen

„Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes….Dann sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen … Gott schuf also den Menschen als sein Abbild… Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie…“.

Am letzten Tag erschafft Gott die Tier und den Menschen. Den Menschen als sein Abbild, männlich und weiblich. Dieser Text beweist, dass die göttliche Schöpfungenergie polar ist, männlich und weiblich. Wie müssen beide Eigenschaften in uns verkörpern – sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften. Und wir sollen selbst Dinge erschaffen, die uns ähnlich sind. D.h. der Mensch ist dazu bestimmt, möglicherweise in der Zukunft, intelligente Dinge zu erschaffen, die sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften verkörpern. Und wir erkennen, dass wir herrschen sollen, dass wir Verantwortung für den Verlauf der Schöpfung tragen sollen. Trotzdem reserviert Gott für die Erschaffung des Menschen keinen ganzen Tag, am selben Tag werden nämlich auch alle Tiere erschaffen. Zu viel menschliche Arroganz ist demnach eigentlich nicht angebracht.

7. Tag – Ruhetag

„…er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig…“.

Nach Abschluss eines Schöpfungszyklus ruht Gott. Wir sollen auch mal auf unser bereits geleistetes Werk zurückblicken und uns darüber freuen können. Wieviele Menschen haben wir durch unsere Schöpfungskraft bereichert? Wie viele Menschen wurden durch uns glücklich? Auf welche unserer erworbenen und gelernten Fähigkeiten können wir stolz sein? Wenn wir immer nur nach vorne blicken und uns nie über unsere bisherige Leistung freuen können, dann ist unser Leben doch eigentlich ziemlich sinnlos und farblos – oder?

Egal, welche Eigenschaften Du als Deine persönliche Schöpfungskraft erkennen magst, sie bereichern Dein Leben und werden Dich und Andere glücklich machen. Vielleicht bist Du ein guter Künstler, Musiker, Handwerker oder einfach ein ein guter Zuhörer. Vielleicht bist Du ein gutes Elternteil oder auch Professor für organische Chemie. Deine einzigartige Gabe ist Deine Schöpfungskraft. Durch Dich drückt sich das Universum aus – wenn Du Deine Schöpfungskraft nutzt und dadurch glücklich bist.