Die Magie von Bitcoin

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Gestern am 7.September 2021, hat El-Salvador als erstes Land der Welt Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel (neben dem US-Dollar) erklärt. Was steckt hinter dieser neuen Währung?

Um Bitcoin zu verstehen ist es hilfreich, einmal kurz einen Blick in die Geschichte von Gold zu werfen: Seit Jahrtausenden benutzt die Menschheit Gold als Wertspeicher und als Geld. Gold steht in der Alchemie für Bewusstsein und wird mit der Sonne in Beziehung gesetzt. Das Metall der Götter spielt in allen bedeutsamen Religionen, Kulten und Tempeln eine wichtige Rolle. Es ist ein heiliges Edelmetall, unzerstörbar, wertvoll und sakral.

Zentralbanken halten Gold als Währungsreserve, der Vatikan hält Gold und erst Recht viele indische Tempel. Silber (das Metall des Mondes) wurde demonetarisiert. Trotz seiner hohen Wertdichte besitzt Gold aufgrund seiner physikalischen Existenz einen Nachteil: es muss über weite Strecken transportiert werden. Dies stellte z.B. ein Problem der Pilger zur Zeit der Kreuzzüge ins Heilige Land da. Auf ihren Pilgerrouten wurden sie regelmäßig von lauernden Banditen und Wegelagerern ausgeraubt. Die Tempelritter schufen eine Art erstes Banksystem, indem sie in der alten Welt hinterlegtes Gold in Form eines Wechsel verbrieften, die der Pilgerreisende dann (und nur er selbst) im Heiligen Land wieder gegen Gold einlösen konnte. Das System war praktisch, weil die Papier-Wechsel viel sicherer und leichter zu handhaben waren als Säcke voller Gold. Andere Geldverleiher und Goldschmiede erweiterten Ihr Geschäft als Gold-Verwahrstelle. Da das hinterlegte Gold die meiste Zeit in den Schatzkammern lag und nur teilweise abgehoben worden ist, hat man irgendwann angefangen, Gold-Lagerscheine als Geld rauszugeben, das überhaupt nicht existierte.

Könige und Fürsten brauchten immer mehr Gold, um ihre Burgen und Schlösser zu bezahlen, auch ihre Beamten und Soldaten. Sie gaben eigene Münzen mit ihren Gesichtern und Wappen aus, als Garantie für die Echtheit der Münzen. Aus Gier fingen einige damit an, die Reinheit des Goldes durch Beimischung von Silber und Kupfer zu verringern, um mehr Münzen für ihre Ausgaben prägen zu können – das zusätzliche Münzangebot führt jedoch zwangsläufig zu Inflation, da der eigentliche Wert des Geldes im Vergleich zu den Waren und Dienstleistungen abnimmt.

Eine andere Münzentwertung fand durch „Kippen und Wippen“, das heimliche Abkratzen von etwas Gold an der Münzkante, statt. Aus diesem Grund finden wir an heutigen Münzen oft eine geriffelte Kante vor, damit ein Abkratzen dieser leichter erkannt werden konnte. Es handelte sich damals also nicht nur um Dekoration.

Was verleiht Gold seinen Wert

In der Vergangenheit hat die Menschheit mit verschiedenen Waren als Geld experimentiert: Muscheln, Glasperlen, Salz, später Edelmetalle wie Gold und Silber. Geld muss hauptsächlich über 3 Eigenschaften verfügen: Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Preisbemessungsmittel. Gold rostet nicht, bleibt nahezu ewig unverändert. Es lässt sich leicht erkennen, einschmelzen und beliebig teilen. Aufgrund einer hohen Wertdichte kann man wenige kleine Münzen gegen ein ganzes Haus, Pferd oder ein Schwert eintauschen. Die wichtigste Eigenschaft: es ist knapp! Man muss zum Fördern einer Unze Gold über 1000 USD in Minenanlagen, Arbeiter und Werkzeuge investieren. Während Papiergeld nur durch ein Versprechen gedeckt ist, dass der Wert dahinter irgendwann in der Zukunft abgeleistet wird (Schuldgeldsystem), wurde bei Gold die Arbeit bereits geleistet. Hinter Gold gibt es kein Versprechen. Geld darf in einem funktionierendem Wirtschaftssystem auch nicht zu deflationär sein. Gold verändert gelegentliche seine Form, z.B. als Schmuck, es bleibt aber weiterhin Gold und hat eine Jahrtausendealte Preisstabilität. Für eine Unze Gold konnte man sich im alten Rom vollständig edel einkleiden, auch heute erhält man für eine Unze Gold einen massgeschneiderten Anzug, gute Schuhe oder ein hochwertiges Kleid. Gold wird auch noch in vielen weiteren Jahrtausenden seinen Wert beibehalten.

Bitcoin – das digitale Gold

Das Zauberwort, das Bitcoin einen Grossteil seiner heutigen Bedeutung verschafft hat, ist Dezentralität. Bitcoin wird nicht durch eine zentrale Stelle herausgegeben sondern durch ein mathematisches System von vielen Minen auf der Welt geschöpft. Bitcoin kann nicht beliebig vermehrt werden, wie z.B. Papiergeld. Das System dahinter ist einfach, aber genial: alle 10 Minuten findet statistisch irgendwo auf der Welt ein Miner einen Block. In ihnen werden sämtliche Transaktionen festgehalten und eine festgesetzte Menge neuer Bitcoins geschaffen. Vergrößert sich die Geschwindigkeit der Computer, wird der Schwierigkeitsgrad automatisch so angehoben, so dass wieder nur alle 10 Minuten ein Block gefunden wird. Verringert sich Rechenleistung weltweit, wird der Schwierigkeitsgrad für die Miner wieder etwas herabgesetzt. Die Rechenleistung im Bitcoinnetzwerk ist so gross, dass keine einzelner Staat oder Regierung Bitcoin zerstören kann. Selbst kleine Protokolländerungen benötigen die Zustimmung von über 50% des gesamten Netzwerkes – Fehler und Tendenzen einer Zentralisierung (und somit Machtmissbrauch) wird so langfristig unterbunden.

Im Protokoll von Bitcoin ist festgelegt, dass es maximal nur 21 Millionen Bitcoins geben kann. Heute gibt es keine Million Adressen mit mehr als einem ganzen Bitcoin. Diese 21 Millionen Bitcoins werden erst im Jahr 2140 erreicht sein, danach wird es keine neuen Bitcoins mehr geben. Dagegen erhöht sich die Menge des Goldes pro Jahr um ca. 1.5%, verdoppelt sich also im Verlauf von 70 Lebensjahren. Wie beim Gold wird die Arbeit zuerst durch die Miner geleistet, das verleiht Bitcoin ebenfalls einen intrinsischen Wert. Papiergeld dagegen verliert seinen Wert, wenn das dahinterliegende Versprechen gebrochen wird, z.B. im Falles eines Staatsbankrotts. Bitcoin kann nicht durch eine Bank zensiert oder beschlagnahmt werden. Wer will, bewahrt Bitcoins in seiner eigenen Wallet auf, dabei handelt es sich im Prinzip nur um ein geheimes Passwort, das jeder eigenverantwortlich aufbewahren muss. Nur wer dieses Passwort (den Private-Key) kennt, darf die Bitcoins versenden und das Geld ausgeben.

Crypto – das Internet der Werte

Im Gegensatz zu Gold kann ich Bitcoins zensurresistent über sämtliche Landesgrenzen hinweg überweisen – der Betrag spielt dabei keine Rolle. Zudem ist Bitcoin nahezu fälschungssicher. Für das digitale Zeitalter ist Gold im Alltag als Zahlungsmittel weniger gut geeignet. Selbst wenn ich die Transportkosten in Kauf nehme, z.B. um einen Millionenbetrag mit Gold zu bezahlen, muss ich am Ankunftsort die Echtheit prüfen. Bei Bitcoin kann der Verkäufer per kryptographischen Nachweis prüfen, ob der Kunde überhaupt das Geld in Bitcoin besitzt, auch die Echtheit ist bereits einwandfrei bewiesen. Hat eine Zahlung erstmal im Netzwerk stattgefunden, und wurde sie bereits in 6 Bitcoin-Blöcken bestätigt, kann sie nahezu unmöglich wieder storniert werden.

Doch Bitcoin ist nur eine Form digitalen Geldes. Crypto erlaubt weitaus mehr wirtschaftliche Anwendungen in Verbindung mit Werten. Sogenannte Smartcontracts, kleine unabhängige Programme auf der Blockchain, können dezentrale Tauschbörsen, Lending-Plattformen oder digitale Kunstwerke (NFT’s) verwalten. Solche Smartcontract-Chains sind z.B. Ethereum, EOS, WAX, Cadarno oder Theta. Mittlerweile gibt es Tausende anderer Cryptowährungen, die alle irgendetwas anders oder besser machen als Bitcoin. Die Sicherheit von Bitcoin ist bislang jedoch unerreicht und wird vermutlich auch lange nicht erreicht werden, falls überhaupt jemals. Immer mehr Alltagsanwendungen werden von Crypto eingenommen: digitale Hotelschlüssel als NFT’s, dezentraler Kunstmarkt, Lückenlose Verfolgung von Lieferketten, dezentrale Kreditvergabe, dezentrale Börsen… wie damals das Auto die Pferdekutsche ersetzt hat, ersetzt nun allmählich die dezentrale Blockchain-Technologie zahlreiche klassische und zentralisierte Angebote.

Das Internet startete Mitte der 60iger Jahren als Arpanet. Erst Mitte der 80iger Jahre, 20 Jahre später, begann die Massenadoption – heute ist das Internet aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Bitcoin und Blockchaintechnologie gibt es gerade einmal 12 Jahre. Vermutlich wird man in 20 Jahren ebenfalls die Blockchain-Technologie so selbstverständlich nutzen. Im Gegensatz zum Internet kann ich jedoch nicht nur Informationen weltweit zur Verfügung stellen, sondern eben auch Werte.

Das kommende Crypto-Zeitalter

Bitcoin verschafft dem Einzelnen mehr Freiheit und Souveränität über sein Vermögen, es fordert aber auch einen Preis. Bitcoin alleine ist kein Heilmittel, auch wenn es den Betrug aus vielen Prozessen herausnimmt. Bitcoin verlangt vom Einzelnen Eigenverantwortlichkeit und Bewusstsein – hier kommen wir jetzt auf einen spirituellen Aspekt. Genau diese Eigenschaften finden wir z.B. auch in der Tarot-Symbolik verborgen, als Grundpfeiler für den eigenen spirituellen Weg. Bitcoin ist eine neue Energieform, die Verantwortung und etwas Wissen abverlangt. In keinem Bereich gibt es z.Z. mehr Manipulation, Betrüger und Gefahren, wie im Cryptomarkt: betrügerische Bonusprogramm (Zahle 1 ETH, erhalte 2 zurück…), Wallets mit einer Hintertür, betrügerische Crypto-Projekte und ICO’s – nirgendwo wird mehr gelogen, betrogen und gestohlen. Wenn sich der Einzelne jedoch etwas mit Sicherheit und den Hintergründen der Technologie beschäftigt – dann kann er sich vor den meisten Angriffen leicht zur Wehr setzen. Das erfordert etwas Mühe, Sorgfalt und Selbstverantwortung. Wenn man versehentlich an eine falsche Adresse überweist, kann man bei keiner Bank anrufen und sein Geld zurückbuchen lassen – das Geld ist einfach weg – man muss also immer genau wissen was man tut, die Blockchain verzeiht keine Fehler. Aber gerade diese Unveränderlichkeit schafft eine bisher unerreichte Freiheit und Sicherheit.

Es ist nicht einfach, die wichtigsten Informationen zu Bitcoin in einen kurzen Artikel zu bringen. Bitcoin wird getragen von Menschen, die nach Unabhängigkeit, Freiheit und einer hohen Moral streben. Bitcoin bestraft irgendwie die 7. Todsünden: z.B. Gier, mangelnder Glaube, Habsucht, Völlerei, Unzucht, Ungeduld. Bitcoin verändert das Bewusstsein und schenkt demjenigen mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, der dieser Technologie seine persönliche Aufmerksamkeit schenkt. Zahlreiche Menschen, die sich mit Bitcoin beschäftigen, zeigen erstaunlicherweise auch ein grosses Interesse and spirituellen Randthemen, was besonders in der persönlichen Beobachtung sehr interessant ist.

Zum Abschluss gibt es jetzt keinen Werbelink oder eine Kaufempfehlung. Es gibt jetzt keine Beschreibung wie oder ob man Bitcoin oder andere Cryptowährungen kaufen soll – DYOR – do-your-own-research. Wenn Du das erste mal von diesem Thema gelesen oder gehört hast, müssen Dir diese Informationen erstmal reichen. Du wirst vermutlich viele Fehler machen, wenn Du Dich in die Cryptowelt begibst. Doch bitte vermeide den größten und schicksalshaftesten Fehler, den Du überhaupt tun kannst: dem Thema Bitcoin und Crypto zu spät etwas Aufmerksamkeit zu schenken.