Das morphogenetische Feld
Der Biologe Rupert Sheldrake stellte 1981 seine Hypothese der „morphogenetischen Felder“ vor. Dabei geht es um die Theorie, dass es unsichtbare Informationsfelder gibt, die die Biologie, die Entwicklung von Lebewesen aber auch gesellschaftliche Systeme direkt beeinflussen. Morfische Resonanz bewirkt, dass sich neue Strukturen und Muster, die erstmalig ins Feld eingespeist werden, auch auf andere ähnliche Systeme übertragen.
In der spirituellen Szene ist die Idee von übergeordneten feinstofflichen Strukturen und Feldern nicht nur nicht neu, sondern ein zentraler Bestandteil der Welt ist. Auch Rudolf Steiner spricht ebenfalls von einer Akasha-Chronik, einer Art kollektivem Weltgedächtnis, in der Informationen des Unterbewusstseins gelesen und geschrieben werden können. Heute würde man sagen, eine Art astrales Internet.
Wie wirkt sich das morphogenetische Feld und moralische Resonanz konkret aus? Ein beliebtes Beispiel ist die vom Hundertsten Affen. In den 1950er Jahren hat man japanischen Makaken beobachtet, die plötzlich angefangen haben, Kartoffeln vor dem Verzehr zu waschen, was sie vorher nicht getan haben. Die Theorie lautet, sobald eine kritische Masse von Affen (angeblich etwa 100) eine neue Fähigkeit erlernt haben, überträgt sich unbewusst (über das morphogenetische Feld) dieses Wissen auf andere Individuen, selbst wenn diese räumlich weit voneinander getrennt sind. So haben auf einer Insel zunächst 100 Affen durch Nachahmung das Kartoffelwaschen erlernt, danach haben plötzlich auch Affen auf anderen Inseln das selbe Verhalten an den Tag gelegt.
Die Schulwissenschaft bestreitet die Theorie der morphogenetischen Felder, da sie durch statistische Experimente nicht leicht nachgewiesen werden kann, auch die Reproduzierbarkeit von Experimenten in diese Richtung ist nicht sehr einfach. Der Fairness halber muss allerdings angemerkt werden, dass sich die Schulwissenschaft nur ungern mit „metaphysischen“ Themen befasst und derartige Forschungen nur unzureichend oder überhaupt nicht gefördert werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die Strukturresonanz durch morphogenetische Felder erst dann ihr ganzes Potenzial entfalten kann, wenn diese Theorie eben nicht ein in Fachkreisen anerkanntes Phänomen ist.
Unabhängig vom persönlichen Weltbild ist es eine Tatsache, dass sich die Biologie und soziale Systeme immer weiterentwickeln. Ständig transformieren in der Welt ungeordnete Strukturen zu komplexeren und immer sinnvolleren Komplexen. Die biologische Entwicklung ist nicht abgeschlossen, sondern der Schöpfungsprozess (oder Evolution/Involution) setzt sich weiter fort. Menschliche Gesellschaften wachsen durch neue Technologien wie das Internet, die KI oder die Blockchain immer mehr zusammen. Lebensstile, gesellschaftliche Ansichten und Mentalitäten unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten gleichen sich immer mehr an. Viele Patente und Erfindungen wurden zeitgleich von unabhängigen Erfindern und Forschern aus unterschiedlichen Erdteilen gleichzeitig in die Welt gebracht. Beispiele sind z.B. das periodische System der Elemente (Dmitri Mendelejwe / Russland, Julius Lothar Meyer-Deutschland), das Telefon (Alexander Graham Bell und Elisha Gray), die Glühbirne (Thomas Edison USA, Sir Hiram Maxim Großbritannien) oder der Buchdruck (Johannes Guttenberg / Deutschland, Wang Zhen / China). Insbesondere in der Mathematik gibt es viele Beispiele von Beweisen, die zeitgleich von unterschiedlichen Mathematikern gefunden wurden (Satz das Pythagoras, Infinitesimalrechnung).
Falls man die Existenz der Morphogenetischen Felder als Wirklichkeit akzeptiert, so lautet die Schlussfolgerung daraus, dass wir ständig in dieses Feld Informationen einspeisen. Aber wie können wir bewusst auf dieses Informationsfeld zugreifen und damit unser Leben erfolgreicher und glücklicher gestalten?