Traumdeutung Jagen
Als die Menschheit noch überwiegend Jäger und Sammler waren, war das Jagen eine lebenswichtige Fähigkeit. Der Urinstinkt der Jagd ist immer noch tief in uns vorhanden und kann im Traum wieder geweckt werden. Doch was bedeutet es, wenn wir von der Jagd oder dem Nachstellen von Tieren (oder Menschen) träumen?
Als die Menschheit noch überwiegend Jäger und Sammler war, war das Jagen eine lebenswichtige Fähigkeit. Der Urinstinkt der Jagd ist immer noch tief in uns vorhanden und kann im Traum wieder geweckt werden. Doch was bedeutet es, wenn wir von der Jagd oder dem Nachstellen von Tieren (oder Menschen) träumen?
Bei der Jagd geht es oft um Überlegenheit, Macht und Erfolg. Aus einem triebhaften Verlangen heraus erspäht der Jäger seine Beute und verwendet seine gesamte Konzentration darauf, sein Opfer zu erlegen. Es gibt keinen Kampf auf Augenhöhe, keine Spielregeln und es muss auch keinen besonderen Grund geben. Der Jäger will seine Beute erlegen, und ihm ist dazu jedes Mittel recht. Abgesehen vom Kontext des Traums setzt sich der Jäger ein Ziel und übernimmt die Kontrolle für sein eigenes Schicksal. Er ist nicht nur passiv und greift in einem Supermarkt zu, sondern stellt seiner Beute in der Wildnis nach.
Das Überwinden von Ängsten spielt bei der Jagd ebenfalls eine Rolle. Vielleicht findet im Träumer tatsächlich ein innerer Kampf statt, aber nicht mit Kräften von Außen, sondern mit inneren Konflikten. Die verschiedenen Persönlichkeiten des Träumers stehen möglicherweise bei grundlegenden Entscheidungen auf verschiedenen Seiten. Kann der Träumer im Traum seine Ängste überwinden und sich ihnen stellen?
In den meisten Fällen erwartet der Träumer eine Belohnung für seine Mühe, nämlich den Erfolg. Mitleid mit dem Wesen behindert den Jagderfolg, daher muss auch diese Empfindung im Traum bewältigt werden. Der Jäger muss auch bereit sein, seine Beute zu töten.
Besonders deutlich ist der Aspekt der Triebhaftigkeit in der Jagd. Die Gefühle drücken sich hierbei ungefiltert aus. Vielleicht besitzt der Träumer unterdrückte Aggressionen oder sexuelle Phantasien, die irgendwie mit der Jagd in Verbindung stehen. In vielen Jägerkulturen wird die Jagd mit Sexualität und menschlichen Beziehungen in Verbindung gebracht, z.B. wenn der Jäger die geistige Welt darum bittet, dass sich ein Reh in den Jäger verlieben möge, um die natürliche Scheu zu verlieren. Derartige Träume können sich im späteren Wachzustand als recht bizarr herausstellen.
Was wird bei der Jagd überhaupt erbeutet? Ist die Beute eher klein und flink oder handelt es sich um ein größeres Tier? Ist das gejagte Wesen überhaupt körperlich, oder handelt es sich nur um ein unförmiges und schemenhaftes Konzept? Die Art der Beute, der im Traum nachgestellt wird, lässt Rückschlüsse darauf ziehen, um welchen Lebensaspekt es sich handelt, der das Ziel der Bemühungen ist. Vielleicht wird eine tiefsitzende Urangst überwunden und nicht als Beute gejagt, sondern mit aller Macht aus dem eigenen Einflussbereich fortgejagt. Der Träumer begibt sich in diesem Fall auf eine neue Ebene des Bewusstseins, was sich in der Traumhandlung als Jagen ausdrückt.