Traumdeutung Gehirn

Unser Gehirn ist ein biologischer neuronaler Supercomputer mit unglaublichen Fähigkeiten. Mittlerweile versteht die Biologie viele Eigenschaften und Funktionen dieses faszinierenden und wichtigen Organs: Sehen, Tasten, Greifen, Selbstorganisation, Lernen, Synapsen und Neurone – mehr an Anzahl als die Sterne unser Galaxis.

Doch was bedeutet es, von einem Gehirn zu träumen? Mit dem Organ selbst im Traum konfrontiert zu sein, vielleicht sogar, ein Gehirn in der Hand zu halten? …vielleicht sogar das eigene Gehirn?

Im kollektiven Bewusstsein ist das Gehirn noch nicht so sehr lange mit dem Geist verknüpft. Als Sitz der Beweggründe gilt vielmehr das Herz, oder vielleicht auch die Solarplexus-Region (Nabelchakra). Auch das Blut wird laut altem Testament als Träger der Seele ins Spiel gebracht und gilt deshalb als heilig. Kreationisten betrachten den Körper seit Jahrtausenden nur als Gefäss der Seele und möchten die Rolle eines biologischen Gehirns am liebsten völlig abstreiten. Für sie ist es lediglich eine Schnittstelle zur Seele, allerdings erklärt diese Sichtweise keineswegs, warum das Gehirn diese unglaublichen Fähigkeiten zur Informationsverarbeitung mitbringt. Vergleicht man Körper und Seele mit einer Autofahrt, so gleicht die Seele vermutlich weniger dem Fahrer sondern eher einem Fahrgast, der vielleicht die Richtung und das Ziel bestimmt – aber das ist ein anderes Thema.


Traumdeutung weinen »
Weinen kann im Traum mit Trauer und mit Freude in Verbindung gebracht werden.


Traumdeutung Loch »
Das Unbekannte, das in uns aufsteigt, stellt sich im Traum oft als Loch da.


Traumdeutung Kuss »
Der Kuss kann starke Zuneigung ausdrücken. Er ist aber in erster Linie ein Symbol der Verbindung.


Zurück zur Traumdeutung: für unsere Generation hat das Gehirn als zentrales Nervensystem eine unverzichtbare Rolle bei Wahrnehmung, Gefühle, Emotionen, Handlungen und Entscheidungen. Viele Menschen begreifen (reduzieren) sich quasi selbst als das Gehirn. Sie projizieren ihre Identität und ihr Bewusstsein in dieses Organ hinein. Selbst für spirituelle Menschen besitzt das Gehirn aufgrund unserer Prägung eine herausragende Rolle im Organismus.

Ein freiliegendes Gehirn, normalerweise gut geschützt durch den umgebenden Schädelknochen, stellt die ultimative Verletzlichkeit da. Die kleinste Läsion (Verletzung) in einem Stecknadelkopf grossen Bereich kann zu schwersten geistigen oder körperlichen Behinderungen führen. Die Form des Gehirns, seine helle, matte gelb-gräuliche Cortex-Oberfläche, die vielen Faltungen und Windungen wirken irgendwie fremdartig und fast irgendwie wie ein Ball aus Nacktschnecken.

Wie so oft in der Traumdeutung spielt der Kontext im Zusammenhang mit dem Gehirn eine Rolle. Trotzdem können allgemein folgende Stichwörter für die Deutung des Traums eine Rolle spielen: Gedanken, Fähigkeiten, Verletzlichkeit, Unbekümmertheit, Sorgen und Nöte, die Angst den Verstand zu verlieren, Kontrollverlust. Aufgrund der unglaublichen Leistungen des Gehirns für unsere Kognition kann es sich aber auch (je nach Kontext) auf unglaublich starke mentale Leistungen und positive Fähigkeiten beziehen: Intelligenz, Scharfsinn, Weisheit, Erkenntnis, Kontrolle und Talent.

Da das Gehirn normalerweise unsichtbar ist, deutet sein Erscheinen im Traum auf eine starke Veränderung hin, oder eine erwartete Veränderung in Bezug auf unser Bewusstsein oder unsere innersten Sichtweisen und Glaubenssätze.

Ein Gehirn finden

Ist das gefundene Gehirn intakt oder beschädigt? Hier geht es um neues Wissen, neue Persönlichkeitsanteile, die man bisher nicht als Bestandteil des eigenen Ichs erkannt hat. Völlig neue Sichtweisen spielen in der Lebensphase, in der man im Traum ein Gehirn findet, oft eine Rolle.

Gehirn aus einem Kopf entnehmen

Ein ziemlich merkwürdiger Traum bei dem man sich die Frage stellen darf, hat die andere Person gerade belastende Gedanken? Vielleicht erlebt man in seinem Umfeld gerade eine Person der man gerne helfen möchte, negative Sichtweisen und Glaubenssätze abzulegen – die Gehirnentnahme ist dabei natürlich ein stark übersteigerte Bild dieser Absicht in Form eines Traumsymbols. Häufig lässt sich bei diesem Traum – zur eigenen Verwunderung und Erstaunen – die Person mit diesem Organverlust nach dem Prozess überhaupt nichts anmerken.

Ein Gehirn essen

Auch hier wieder ein übersteigertes Bild im Traum, das ausdrückt, sich fremdes Wissen, Einsichten (evtl. neue Gefühle) einzuverleiben und in sich aufzunehmen. Vielleicht muss eine neue Einsicht auch gerade erst einmal verdaut werden.

Speit man das Gegessene im Anschluss wieder aus, ist man vermutlich bei dem Versuch, neues Wissen und Glaubensmodelle zu akzeptieren noch stark überfordert. Oder dieses Wissen passt einfach nicht zur eigenen Persönlichkeit und kann (oder sollte) nicht akzeptiert werden.

Ein Gehirn bemalen, verformen oder dekorieren

Hier geht es um einen eher leichten Eingriff in Form einer transformatorischen Veränderung. Bestehende Denk- und Glaubensmuster oder auch Gefühle, auf die man nicht vollständig verzichten kann oder will, sollen durch kleinere Anpassungen in eine bessere Form gebracht werden. Der Träumende befindet sich in einer Übergangsphase seiner zugrundeliegenden Überzeugungen und Denkmodelle.

Ein Gehirn zerdrücken oder zerstören

Hier geht es nicht um eine Transformation sondern um das endgültige Ablegen eigener oder fremder Gedanken, Einsichten, Emotionen oder Glaubenssätze, die man einfach nicht mehr haben will – das Unterbewusstsein macht hier kurzen Prozess. Das Gefühl beim Träumen zeigt uns, ob dieser Schritt notwendig (befreiend) oder besser vermieden werden sollte (unangenehm, schmerzhaft).