Der Baum, ein altes archaisches Symbol, verkörpert die Verbindung der materiellen Welt mit der spirituellen Welt. Fest verwurzelt im Erdreich ragt sein Stamm bis zum Himmel hinauf. Der Baum im Traum hat eine Vielzahl von Aspekten: Stabilität, Wachstum der Persönlichkeit, Reifeprozess, langsame aber stetige Entwicklung, spirituelles Erwachen, Abschluss einer Entwicklung, unser Schicksal.
In der nordischen Mythologie spielt Yggdrasil, der Weltenraum eine besondere Rolle. In seinen Ästen wohnen ein mystischer Adler, Habichte, Eichhörnchen und am Fuß Hirsche und ein Drachen. Unter dem Baum halten die Götter Gericht. Am Fuße des Baums befindet sich der Urdbrunnen an dem die drei Nornen sitzen und das Schicksal der Welt bestimmen. Hier kommt das Schicksal ins Spiel, Entscheidungsfindung, Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft.
Sowohl die alten Germanen als auch die Griechen und Römer kannten Heilige Haine. Heilige kleine Wäldchen in denen den Göttern und Göttinnen geopfert wurde. Hier wurde gebetet und der Hain hatte hier die Funktion eines Tempels. In den Baumkronen wirkte das Göttliche, nahe beim Himmel.
Der Baum ist uns in unser genetisches Gedächtnis als Ursymbol einprogrammiert. Wenn wir an einem Stamm eines alten Baumes hochblicken erleben wir ein Gefühl von Erhabenheit und Größe. Die alte knorrige Struktur verbindet uns sowohl mit alten als auch zukünftigen Energien.
Wann kann uns im Traum ein Baum erscheinen? Häufig handelt es sich um Wachstumsprozesse, die in uns ablaufen. In Phasen der Weichenstellung oder am Ende eines Lebensabschnittes mit dem Partner, dem Elternhaus oder einer langjährigen Tätigkeit kann ein Baum unserem Unterbewusstsein zeigen, dass wir jetzt am Ende eines Reifeprozesses stehen. Der Baum ist jetzt ausgewachsen, unsere Erfahrungen wurden gemacht.
Ähnlich wie bei der Lenormandkarte Der Baum verbindet er mit seinen Wurzeln das Unsichtbare mit dem Sichtbaren der Gegenwart und der Zukunft. Der Baum als Traumsymbol zeigt uns einen langen und stabilen Entwicklungsprozess in anschaulicher Weise. Wird der Baum im Traum gefällt oder kippt um, ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen oder droht zu scheitern. In diesem Fall kann der Traum vom Baum als eine Warnung gesehen werden, die Dinge in unserem Leben ernster zu nehmen.
Ist der Baum jedoch gesund, gross und kräftig, symbolisiert dies einen sehr positiven, gesunden und stabilen Entwicklungsprozess. Einen dicken und fest verwurzelten Baum kann nichts so leicht umhauen, dies ist sehr günstig für uns. Ist der Baum hingegen morsch, tot oder hat nur wenige Blätter, dann ist der Prozess bei uns gestört oder behindert. Vielleicht geben uns die anderen Erlebnisse im Traum Hinweise darauf, um welche hinderlichen Einflüsse es dabei um uns geht.
Steht der Baum am Wasser oder einer Quelle ist dies ebenfalls ein sehr positives Traumzeichen. Wasser steht auch für Lebenskraft, Fülle und den Fluss der Gefühle. Davon wird der Entwicklungsprozess in uns, repräsentiert durch den Baum, genährt und sein Wachstum gefördert.
Auch das Erklimmen des Baums ist ein Zeichen für gesteigerten Mut und Selbstvertrauen. Vielleicht ist ein Baum, den man mit Leichtigkeit erklettert, eines der besten Traumsymbole in Verbindung mit Bäumen, die man erleben kann. Wenn wir so eine Handlung im Traum vollziehen können sind in unserem Unterbewusstsein sehr stabile Grundlagen gelegt, die uns auch in unserem Alltag nützlich sein werden.
Der Baum steht für das Leben, insbesondere für Aspekte und Entwicklungen unseres eigenen Lebens. Sein Wachstum und seine Ausstrahlung reflektiert wie gut in unserem Leben eine angestrebte Entwicklung verläuft. Träume mit einem Baum sollten nicht leichtfertig dem Strom der Vergessenheit überlassen werden. Sie sind es wert, in unser Traumtagebuch verewigt zu werden.
