Traumdeutung Allein

In der Traumdeutung ist das Allein – Sein, die unerwartete Einsamkeit, ein häufiges Traumsymbol. Meistens steht der der Träumer dabei in einer leeren Welt. Die eigene Wohnung, die Möbel und das normale Umfeld ist vorhanden, andere vertraute Menschen, der Partner oder die Arbeitskollegen sind jedoch von der Erdoberfläche verschwunden. Irritiert und merkwürdig allein gelassen sucht der Träumende verzweifelt nach den Anderen. Wo sind sie?

In der Interpretation dieses Traums nach der Traumdeutung, allein zu sein, geht es weniger um die Angst, von Menschen isoliert und verlassen zu sein. Es geht eher um vertraute Seelenaspekte, eigenen Persönlichkeitsmerkmalen, die man bewusst unterdrückt und sozusagen fortgejagt hat. Nun sind sie verschwunden und der Träumer sucht nach ihnen im Traum. Der Träumer hat Teile von sich selbst verleugnet, sich von ihnen abgekoppelt und nun vermisst er sie. Er begreift, dass diese Entscheidung entweder ein Fehler war oder ein schwerwiegendes Opfer. Die Traumdeutung spricht auch von Selbstverlust und Selbstaufgabe.

Der Traum vom Alleinsein ist ein wertvolles Traumsymbol, dass dem Träumer zeigen solle, diese vergessenen oder unterdrückten Persönlichkeitsmerkmale wieder in sich zu neu zu entdecken und zu entfalten.

Oft findet sich der Träumer in einer Situation der Kindheit wieder. Auch hier verliert der Träumer den Kontakt von sich selbst, im Traum durch die eigenen fehlenden Eltern repräsentiert. Das Kind ist hier ein gesteigertes Symbol für die eigene Verletzlichkeit und Abhängigkeit von diesen Seelenteilen. Ein passendes Traumsymbol, denn der Bezug zu den Eltern ist für Kinder lebenswichtig. Eine Mutter kann ihr Kind nicht schlimmer bestrafen und seelisch Misshandeln als durch den Entzug ihrer Aufmerksamkeit.

Was sind das für Seelenanteile, die im Traum so stark vermisst werden? Hier kommen verschiedene Kandidaten in Frage. Manchmal handelt es sich (nach Siegmund Freud) um die unterdrückte eigene Sexualität. Oft sind es auch spielerische, kindliche, wilde und bizarre Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte, die der Träumer aus irgendeinem Grunde aufgegeben oder verloren hat. Es sind Aspekte der Vergangenheit, die vielleicht durch ein zufälliges Treffen eines alten Schulkameraden, des Ex-Freunds oder der Ex-Freundin auf der Strasse oder einem alten Bekannten in die Erinnerung geholt werden. Vielleicht war man zu dieser Zeit ein ganz anderer Mensch, wilder, spontaner und aktiver. Vielleicht ist man durch Arbeit und Familie in einen Alltagstrott hineingeraten und alte Persönlichkeitsmerkmale wurden nach und nach geopfert.


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Besonders kritisch ist es für den Träumer, wenn die verlorenen Seelenanteile durch ganz andere Wesen ersetzt worden sind. Vielleicht stösst er auf schattenhafte, dämonische oder monsterhafte Kreaturen, die den Platz von vertrauten Partnern, Eltern oder Kollegen eingenommen haben. Diese Kreaturen sind neue Persönlichkeitsaspekte und negative Charaktereigenschaften, denen man zu viel Raum geboten hat. Eine dringende Warnung an den Träumenden, sich wieder an alte Prinzipientreue und Werte zu erinnern und sich bewusst zu machen, wer man eigentlich sein will.

Einige dieser verlorenen positiven Seelenaspekte geraten im Traum wieder ins Bewusstsein, wenn man in der Traumdeutung allein und einsam ist. Jetzt gilt es, diese alten Aspekte von sich selbst wieder in sich zu suchen und neu durch sich auszudrücken. Das innere Machtvakkuum will wieder mit positiven Seelenanteilen aufgefüllt werden.

Vielleicht ist es jetzt einfach mal wieder an der Zeit, etwas Verrücktes zu tun und innere Barrieren zu durchbrechen.