Plötzlich reich – und jetzt?
Was tun, wenn plötzlich ein Lotto- oder Spekulationsgewinn, oder eine unverhoffte Erbschaft die eigene Lebenssituation komplett auf den Kopf stellt – und zwar zum Positiven? Wie geht man damit um, wenn man plötzlich zu den wenigen Glücklichen zählt, die sich um Geld keine Gedanken machen müssen?
„Geld macht nicht glücklich“ – stimmt das? Der US-Psychologe Matthew Killingsworth hat jetzt herausgefunden, dass Geld tatsächlich glücklich macht (Studie). Vorausgesetzt, man ist bereits glücklich und positiv veranlagt, steigt das Gefühl von Glück bis zu einem Einkommen von $500.000, und zwar ziemlich genau proportional zum Nettovermögen. Auch wenn man sich Dinge wie Liebe, eine glückliche Partnerschaft und Gesundheit nicht kaufen kann, so erleichtert eine finanziell abgesicherte Situation das Leben doch ungemein.
Beim Lesen dieses Artikels solltest du etwas skeptisch sein. Hier geht es nicht um Anlageempfehlungen, sondern um das allgemeine Gefühl reicher Menschen. Ratschläge zu bestimmten Themen sollte man nur von Menschen annehmen, die bereits das Ziel erreicht haben, das man selbst anstrebt. Der Autor dieses Artikels nimmt gerne Kredite für Konsum auf, lebt definitiv über seine Verhältnisse und kann zum Thema Reichtum nur auf Recherche und die Aussagen anderer Menschen zurückgreifen. Doch vielleicht hilft die Beschäftigung mit diesem Thema ja ein wenig, zum Thema Reichtum ein besseres Mindset aufzubauen.
Wenn Reichtum plötzlich und unverhofft kommt, sind viele Menschen maßlos überfordert. 70% aller Lottogewinner sind tatsächlich bereits nach wenigen Jahren pleite. Man fragt sich, wie kann das überhaupt sein? Bei einem Millionenvermögen – richtig investiert – sollten Spekulationsgewinne und Zinserträge ausreichen, um das Einkommen auf das Niveau von Gehirnchirurgen, Anwälten und Vermögensverwaltern zu heben. Trotzdem schaffen es die meisten Lottogewinner nicht, ihr Vermögen langfristig festzuhalten.
Eine weitere Theorie besagt, würde man das Geld aller Menschen entwerten und jeden mit 50 EUR anfangen lassen, so hätten sich die relativen Vermögensverhältnisse nach 2-3 Jahren wieder auf das ursprüngliche Niveau eingependelt. Vorherige Millionäre wären im Vergleich zu ihren Mitmenschen wieder Millionäre. Tatsächlich berichten viele Millionäre, sie wären mehrmals in ihrem Leben komplett pleite gegangen und hätten sich nach wenigen Jahren wieder aufgerappelt.
Vormals arme Lottogewinner stecken hingegen noch in ihren alten Denkmustern fest, was zu einem raschen Abfließen des Vermögens führen kann. Das Geld wird mit beiden Händen großzügig ausgegeben. Freunde werden großzügig zu Urlaubsreisen eingeladen, es wird z.B. eine Luxuswohnung mit hohen Unterhaltskosten gekauft und man verbringt viele Stunden in überteuerten Luxus-Geschäften. Wie dankbar die alten und neuen Freunde tatsächlich sind, wird erst deutlich, wenn das plötzliche Vermögen irgendwann fast restlos dahingeschmolzen ist.
Was ist die Einstellung vermögender Menschen? Dazu gibt es ein paar allgemeine Stichpunkte, die jeder einmal kurz überfliegen darf, um sich selbst den Spiegel vorzuhalten, ob dieses Mindset zu einem Millionär passt.
- Geld und Einkommen werden als etwas Positives gesehen
- Eine lange Zeitpräferenz, d.h. Sparen hat einen höheren Stellenwert als Konsum
- Fokus auf effektives Handeln (wie nützlich ist das, was ich gerade tue?)
- Täglich klare Ziele setzen
- Täglich an sich selbst arbeiten und neues Wissen erlangen (z.B. Lesen)
- Fokus auf Investitionen statt Dienstleistungen
- Ausgaben ständig kontrollieren und Einsparungen anstreben
- Eine optimistische Grundhaltung
- Weiterhin – trotz Vermögens – bescheidene Lebensverhältnisse wählen
Reiche Menschen sehen Hindernisse und Rückschläge nicht als Endpunkt, sondern als eine Gelegenheit zu wachsen und zu lernen. Sie haben erkannt, dass Misserfolge Teil des Weges zum Erfolg sind und betrachten sie als eine Chance, sich weiterzuentwickeln und ihre Strategien anzupassen. Ihr Mindset ist geprägt von Entschlossenheit und er Bereitschaft, aus jeder Situation das Beste zu machen.