Imbolc, Brigid Paarungsfest Kerzenfest

Imbolic bedeutet übersetzt aus dem keltischen: „Im (Mutter)Leib drin“ und heißt somit, daß das neue Leben noch nicht sichtbar für die Außenwelt ist, daß sein schwaches Licht noch behütet werden muß.

Was macht man heute, traditionell betrachtet zu diesem Tag? Heute räumt man den Weihnachtsbaum ab; man reinigt sich körperlich und spirituell (waschen, räuchern, alle unerledigten Dinge aus dem Gedächtnis streichen) und damit völlig rein ins neue Erfolgsjahr gehen.

Früher war es an diesem Tag Brauch, Damen mit Haselnußruten auf das Hinterteil zu schlagen. Das geschah, um die Damen damit symbolisch zu reinigen, damit sie in der Lage sind, das neue Leben unbefleckt zu empfangen. Noch früher liefen die Luperci (das sind römische Pan-Priester) nur mit einer Faunus-Maske bekleidet (und ansonsten nackt) durch die Straßen und Dörfer. Frauen, die sich ihnen in den Weg stellten, bekundeten damit ihre Paarungsbereitschaft. Sie erhielten mit der Rute zuerst einen reinigenden Schlag auf ihr Hinterteil und vereinigten sich danach an Ort und Stelle mit dem Luperci.

Aus der römischen Antike ist hierzu ja noch die bekannte Geschichte des Marcus Antonius (römischer Feldherr und Politiker) überliefert, der selbst Luperci war. Marcus Antonius rannte zu Lupercalien völlig nackt (nur mit seiner Maske bekleidet) durch Rom und wurde von der Damenwelt bestaunt und beklatscht. Der Bursche soll sehr gut „gebaut“ gewesen sein. Das alte keltische Imbolic-Fest, das bei den Germanen Birgitfest und bei den Römern Lupercalien heißt, wird von Ende Januar bis Mitte Februar gefeiert. Der heutige Kalender hat das Fest starr auf den 2. Februar festgelegt, wo es als „ Lichtmeß“ verzeichnet ist. Diese starre Festlegung von Feiertagen entspringt dem heutigen Zeitgeist, der die Tradition hinter den alten heidnischen Festen nicht mehr kennt und deren Sinn nicht mehr erkennen will.

Bei den alten Feiertagen handelt es sich jedoch um Feste, deren Daten sich nach dem Stand des Mondes oder nach dem Lauf der Sonne richten. Das Birgitfest fällt somit auf den: „Ersten Neumond, der dem Neumond nach dem Julfest folgt“. Das Fest wird dabei nicht zu Dunkelmond gefeiert, sondern erst dann, wenn sich die erste schmale Mondsichel am Himmel zeigt.
Wenn man sich heute in Literatur und Daten-Plattformen auf die Suche nach dem Sinn dieses Festes macht, dann erhält man unterschiedliche Antworten.

Vor allem die christliche Religion ist bemüht, das Fest umzudefinieren und für sich zu vereinnahmen. Man behauptet, daß das heidnische Imbolic-Fest, das Fest der „Darstellung des Herrn“ wäre, dass vierzig Tage nach Weihnachten (als Abschluß der weihnachtlichen Feste) gefeiert wird. Der früher gebräuchliche Name: „ Mariä Reinigung“ erinnert laut der heutigen christlichen Darstellung an einen jüdischen Brauch, auf den sich das Fest bezieht: Nach den Vorschriften des Alten Testaments galt die Mutter vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein. Die Frau mußte ein Reinigungsopfer darbringen, wahlweise eine oder zwei Tauben oder in besonders gravierenden Fällen ein Schaf.


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Die christliche Maria pilgerte (laut der christlichen Legende) also zu dieser ihrer „Reinigung“ in den Tempel. Da außerdem Jesus der erste Sohn war, galt er als Eigentum Gottes und mußte von den Eltern zuerst ausgelöst werden: Deshalb wurde er zum Priester gebracht und vor Gott „dargestellt“. Als die Eltern zu diesem Zweck in den Tempel kamen, begegneten sie dem betagten Simeon und der Prophetin Hannah , die erkannten, daß der angebliche Jesus kein gewöhnliches Kind ist und ihn als den Erlöser Israels priesen (Lukasevangelium 2, 21 – 40 ). Dabei ist die christliche Version des Imbolic-Festes, leicht zu widerlegen. In vorchristlich- römischer Zeit gab es eine Sühneprozession bei dem die römischen Legionen (römische Armee) meist zu diesem Tag auf dem Marsfeld „entsühnt“ wurden.
(Das Lustrum, ist ein Bestandteil der römischen Religion: Ein Reinigungsopfer, bei dem das der Gottheit bestimmte Tier um die zu entsühnenden Personen oder das entsprechende Grundstück geführt wurde; ein alle fünf Jahre wiederkehrendes Sühneopfer; daher ist Lustrum auch eine Bezeichnung für einen Zeitraum von fünf Jahren.)

Diese Entsühneprozession hat man mit dem aufkommenden Christentum in Rom einfach übernommen. Die Tradition wurde zu einer Reinigungszeremonie umfunktioniert, die man dann ab dem 7. Jahrhundert Mariä Reinigung genannt hat. Zum Datum des 14. Februars (Februar-Iden, des heidnischen römischen Kalenders) stand nun die christliche Kerzenweihe und eine Lichterprozession (eine Art christliche Lichterkette/ Fackelzug/Laternenzug u. a. auch mit brennenden Holzscheiten an Berghängen o. ä.) im Mittelpunkt. An Lichtmeß wurde der Jahresbedarf an Kerzen für die christlichen Kirchen geweiht, die Leute brachten auch Kerzen für den häuslichen Gebrauch zur Segnung mit. Diese gesegneten Kerzen sollten vor allem in der dunklen Jahreszeit das Gebetbuch beleuchten, oder als schwarze Wetterkerzen Unwetter abwehren – und deshalb wird das Fest im christlichen Sprachgebrauch bis heute noch: „Mariä Lichtmeß“ genannt.

Wer von den Mägden und Knechten gehen wollte, sagte zum Bauern: „Machen wir Lichtmeß zusammen“. Falls er dann ein Zeugnis bekam, las er daraus „bis Lichtmeß treu gedient …“ Lichtmeß war im Mittelalter also Ziehtag für die Dienstboten (nicht mehr für die Luperci) und bis zum Antritt der neuen Arbeitsstelle gab es Schlenkerlweil , d. h. Freizeit, in der man feierte und fröhlich war und sich auch gegenseitig in den neuen Dienst begleitete. Damals besiegelte ein schlichter Handschlag, ohne schriftliche Vereinbarung die Arbeitsverträge welche immer verlangten, ein volles Jahr zusammenzubleiben.

Lichtmeß war also ein wichtiger Tag im Wirtschaftsjahr. Auch diese Tradition wurde aus dem heidnischen Rom übernommen. Denn bei der Entsühnung der Heere wurde auch stets ein neuer Zensus (Volkszählung und Auszahlung) durchgeführt. Daraus wurde im Mittelalter ein Zahl- und Zinstermin, ein Tag, an dem etwas Neues begonnen wurde und man den Lohn für das Alte (das bisher Geleistete) ausgezahlt und als Zeugnis aufgeschrieben bekam.

Zu Neumond, der dem Vollmond folgt, der dem Vollmond nach der Wintersonnenwende folgt wird das Paarungsfest Imbolc gefeiert.
Dieser Feiertag ist heute starr auf den 2. Februar festgelegt, weil es der 40. Tag nach Weihnachten ist. Eine niedergekommene Frau gilt (laut der chrislich-jüdischen Religion) bis vierzig Tage nach der Geburt als „unrein“. Am vierzigsten Tag muß diese Frau als Reinigungsopfer dann ein Schaf und eine Taube opfern und wurde dafür vom Priester gereinigt.