Astrologie vs. Astronomie

Über Sternzeichen und Tierkreiszeichen

Bei unserem typischen Sternzeichen ist zumeist das tropische Sternzeichen gemeint. Per Definition ist das Sternzeichen das Zeichen, in dem zum Zeitpunkt unserer Geburt die Sonne aufgeht. Astronomisch kann dieses Zeichen jedoch abweichen. Warum ist das so? Weil Astrologen mit der Sternenkonstellation vor über 4000 Jahren aus dem alten Ägypten arbeiten, dem siderischen Sternzeichen. Mittlerweile hat sich die Erde jedoch um ca. 24 Grad weitergedreht.

Astronomie und die westliche Astrologie unterscheiden sich hierbei also! Die zwölf Tierkreiszeichen, auch Sternzeichen genannt, sind weitläufig bekannt: Widder, Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische. Je nach Geburtstag und -monat ist uns eines dieser siderischen Symbolbilder zugeordnet. Doch das Feld der Astrologie ist deutlich komplexer und kann noch viel mehr über die eigene Persönlichkeit verraten.


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Astrologie und Astronomie

Aufgrund der Ähnlichkeit der Begriffe werden Astrologie und Astronomie oft verwechselt und als Synonym verwendet weisen jedoch große Unterschiede auf. Zwar befassen sich beide Felder mit dem Nachthimmel und haben einen gemeinsamen Ursprung, sie könnten jedoch verschiedener nicht sein.

Die Astronomie ist die wissenschaftliche Erforschung des Universums, basierend auf den Naturwissenschaften und den aktuellen Messdaten. Mit Hilfe von Teleskopen, Satelliten und mathematischen Formeln werden ferne Sterne, Planeten und andere Himmelskörper wie schwarze Löcher erforscht. Da die Sonnensysteme durch unglaubliche Distanzen voneinander entfernt sind, braucht das Licht – z.B. im Falle einiger Sterne des Sternbildes Waage – über 250 Jahre. Viele Sterne, die wir heute am Nachthimmel sehen, existieren seit Jahrtausenden nicht mehr.

Die Astrologie hingegen bezieht sich ausschließlich auf den Sternenhimmel, welchen wir mit bloßen Augen sehen und mit Hilfe der Technologie können. Die Kunst der Astrologie liegt in der Deutung der Sterne. Dies begann bereits in der Antike in verschiedenen Kulturen rund um den Globus, die Faszination für die nächtliche Schönheit und ihre Bedeutung liegt uns also im Blut.


Historisch wurde zwischen Astrologie und Astronomie nicht unterschieden, weshalb zum Beispiel die Namen der Planeten unseres Sonnensystems aus dem griechischen stammen. Damals und für lange Zeit war die Erkundung und Deutung der Sterne die eine einheitliche Tätigkeit und vor noch etwa 700 Jahren waren es die Astronomen, die Horoskope erstellten. Doch seit dem Mittelalter spalteten sich die beiden Bereiche immer mehr voneinander ab. Heute finden sich kaum noch Ähnlichkeiten in den Disziplinen.

Der Zodiak

In den westlichen Kulturen befasst sich sie Astrologie vorwiegend mit dem Tierkreis, auch Zodiak genannt. Dies sind die zwölf uns bekannten Sternzeichen, angeordnet in einem Kreis, beginnend mit dem Widder. Oft wird angenommen, dass der Kreis nach Monaten unterteilt ist, dies ist jedoch nicht ganz korrekt. Ein Synonym für das Sternzeichen wäre nämlich das Sonnenzeichen, da sich die Berechnung auf den Stand der Sonne bezieht. Sie definieren die prominentesten Merkmale unseres Charakters.

Neben dem Sonnenzeichen gibt es noch das weniger bekannte Mondzeichen. Es symbolisiert unsere unterbewusste Seite und wird errechnet in dem man den Stand des Mondes zur Geburt ermittelt und ihm entsprechend eines der Tierkreiszeichen des Zodiaks zuordnet.

Wer ein vollständiges Abbild des Sternenhimmels im Rahmen eines Geburtshoroskops möchte, kann sich in einer Telefonberatung oder von Experten auch die Konstellation aller Planeten berechnen lassen und die Bedeutung dieser erfahren. Kostenfreie Smartphone-Apps wie z.B. SkyView zeigen dagegen die aktuelle Sternenkonstellation und die Stellung der Planeten in Echtzeit.

Was ist eigentlich ein Aszendent?

Zusätzlich zum Stand der Sonne, des Mondes und der Planeten gibt es den sogenannten Aszendenten. Er ist das Zeichen des Zodiaks, welches zum Zeitpunkt der Geburt im Osten aufgeht. Um diesen zu berechnen braucht es mehr als nur das Geburtsdatum. Auch die genaue Uhrzeit und der Geburtsort sind notwendige Informationen um den persönlichen Schnittpunkt des östlichen Horizonts mit der Himmelsekliptik zu definieren und somit den Aszendenten herauszufinden.

Neben dem Sonnenzeichen hat der Aszendent die wohl wichtigste Rolle in der Astrologie inne, da er viel über die Persönlichkeit verrät, vor allem in Bezug auf unsere Umwelt und Mitmenschen. Er beschreibt außerdem das eigene Temperament, die Motivation und Lebensvitalität. Die genaue Kenntnis des Geburtszeitpunkts ist zu seiner Berechnung jedoch erforderlich.

Chinesische und Vedische Tierkreiszeichen

Der uns bekannte Zodiak basiert auf dem sogenannten „tropischen Tierkreis“. Jedoch gibt es, je nach Kultur und Region ganz unterschiedliche Interpretationen der persönlichen Sternzeichen. Es variieren nicht nur die Bezeichnung, sondern teilweise auch die Bedeutung und die Zeiträume.

Die Vedischen Tierkreiszeichen haben die gleichen Zeitabschnitte wie die uns bekannten Sternzeichen. Das sogenannte Jyotisha ist die in Indien vorherrschende Lehre subtiler Einflüsse aus dem Universum, basierend auf den Sternenkonstellationen zum Zeitpunkt der Geburt. In dieser Tradition spielt auch das Karma eine Rolle, der Glaube, dass die Taten aus vergangenen Leben das jetzige beeinflussen. Sie fokussiert sich außerdem auf 27 Nakshatras, Mondhäuser, die Interpretationen basierend auf dem Stand des Mondes treffen.

Die chinesischen Tierkreiszeichen werden nicht so wie in der westlichen und vedischen Astrologie auf monatliche Unterteilungen, sondern auf einem komplexen System welches sich stark auf die Zahlen fünf und zwölf bezieht. So gibt es die zehn Himmelsstämme mit den fünf Elementen Holz, Feuer, Wasser, Erde und Metall, sowie Jahreszeiten und Himmelsrichtungen. Bekannter sind hingegen die zwölf Erdzweige, die dem westlichen Tierkreiszeichen am nächsten kommen. Es handelt sich hier um Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Diese sind nach Jahren, nicht nach Monaten, dem Menschen zugeordnet.

Das Gleichgewicht finden

Die Vielfalt dessen, was aus dem Sternenhimmel abgelesen werden kann, ist faszinierend und bedarf einer intensiven Auseinandersetzung um sie in ihrer Gänze zu verstehen. Ergänzt wird die Astrologie zudem häufig durch Kartenlegen, Horoskopen und Orakeln. Sie erlaubt uns einen Blick tief in uns selbst und in die weite Ferne des Universums. Gemeinsam mit der Astronomie, die uns etwas über den wissenschaftlichen Hintergrund der Sterne verrät, helfen uns beide Disziplinen dabei, ein Gleichgewicht in unserem Leben zu finden.


Bildquelle: www.unsplash.com © Jongsun Lee (CC0 1.0)