Lähmung und Starre im Traum

Viele kennen diesen Traum:plötzlich stellt man fest, dass man sich nicht mehr bewegen kann. In besonderen Fällen erlebt man sogar die Angst, nicht mehr atmen zu können. Manchmal wird man dabei auch von einer unbekannten oder unheimlichen Gestalt verfolgt, klebt aber wie versteinert am Boden fest. Selbst wenn die Bewegung doch irgendwie gelingt, bekommt man kaum einen ganzen Schritt hin und man watet wie durch zählflüssigen Kaugummi.

Das Gefühl, dass wir uns nicht bewegen können, ist dabei keine Illusion. Im Schlaf verhindert ein Effekt namens Schlafparalyse oder Schlafstarre, dass wir die Bewegungen, die wir im Traum vollziehen, nicht auch in der realen Welt im Bett ausführen. Ist dieser hemmende Mechanismus gestört, kommt es zum gefährlichen Schlafwandeln oder zum Umhertreten oder Umherschlagen im Bett. Das kann dann auch für den Partner gefährlich werden.

Traumsymbole der Traumdeutung

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Normalerweise verschwindet die Lähmung beim Aufwachen augenblicklich, allerdings ist uns die Schlafparalyse im Traum nicht bewusst. Nur in einem kurzen Moment vor dem Aufwachen kann uns die Blockierung der Motorik ins Bewusstsein gelangen und vermischt sich mit unserer Traumsituation. Um so beängstigender ist dieser Traum, wenn der Traum sowieso gerade eine albtraumhafte Färbung hat.

Traumdeutung Schiff »
Schiffsträume sind sehr bedeutungsvolle Träume. Das große Wasser des Unbewussten.


Traumdeutung weinen »
Weinen kann im Traum mit Trauer und mit Freude in Verbindung gebracht werden.


Traumdeutung Sonne und Mond »
Die Sonne erscheint uns im Traum immer zu bestimmten Lebensphasen.



Allgemein gilt: je sicher wir uns gerade in unserer Lebenssituation fühlen, desto unbedeutender erleben wir den Traum einer Lähmung. Wenn ansonsten alles gut ist und wir wenig ernste Sorgen erleben, dann beobachten wir lediglich die Lähmung, wir messen ihr aber keine besondere Bedeutung bei. Meistens setzt sich der Traum dann wieder ganz normal fort und unsere Bewegungen im Traum sind ziemlich schnell wieder normal.

Wenn wir jedoch gerade in einer Lebensphase mit Stress, Ängsten und Zukunftsängsten konfrontiert werden, dann wirkt diese im Traum erlebte Lähmung beängstigend auf uns. Es entsteht eine Panik, die uns wieder in die Nähe der Aufwachphase bringt, aber das tatsächliche Aufwachen noch nicht auslöst – ein Teufelskreis. Die Lähmung dauert weiter an und wird mit der Albtraumsituation vermischt und in die Traumhandlung eingebaut.

Für die psychologische Traumdeutung ist der Kontext des Traumes jetzt bedeutsam: werden wir während der Lähmung verfolgt, so ist es von Interesse, um wen oder was es sich bei dem Verfolger handelt. Da wir nicht weglaufen können, entsteht eine Urpanik in uns, die im Traum sehr starke Instinkte aktiviert. Falls wir die Person, die uns verfolgt, nicht erkennen, könnte es sich dabei um einen Aspekt von uns selbst handeln, der erst im Traum durch das Unterbewusste sichtbar gemacht ist. Häufig ist es ein Tier, die animalische Seite in uns, von der wir uns bedroht fühlen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn wir von dieser Kreatur im Traum gefressen werden. In diesem Fall überwältigt uns unsere animalische Seite und unsere Triebe und Instinkte und bewirken ein ungezügeltes Verhalten in uns. Manchmal ist der Verfolger jedoch nur ein unbekannter Aspekt in unserer Persönlichkeit, der sich immer mehr in uns auszudrücken versucht. Im Traum lernen wir diesen Aspekt von uns erstmals bewusst kennen, und können uns entsprechend darauf einstellen. Unterdrücken wir ihn weiter oder freunden wir uns damit (endlich) an?

Oft ist der Traum von der Lähmung auch ein vorsichtiger Hinweis des Unterbewusstseins, dass wir die Dinge in unserem Leben etwas langsamer angehen sollten. Wir kommen nicht wirklich so voran, wie wir es können oder wünschen. Wir sollten dann nicht zuviel von uns selbst erwarten. Auch hier liefert uns der Kontext des Traums wertvolle Hinweise dazu, um was es sich hierbei konkret handelt.

Für spirituelle Menschen gilt: Eventuell gibt es in uns eine verborgene Fähigkeit, die endlich befreit, entfesselt und losgelöst werden möchte. Schaffen wir es im Traum, wieder in die Bewegung zu kommen und uns zu befreien, zeigt uns der Traum oft sehr eindrucksvoll, welche Fähigkeiten in uns geweckt worden sind. Einige entwickeln ein Gespür für Ereignisse und Entwicklungen der Zukunft, andere sehen im Traum die Aura von Menschen und Tieren. Eine gesteigerte Feinfühligkeit in uns ist nun entwickelt und es ist an der Zeit, diese Fähigkeiten zu erforschen und sie näher kennenzulernen. Ob wir diesen Weg weitergehen wollen ist allein unsere persönliche Entscheidung. Das Potential ist dann jedoch bereits in uns angelegt.

In diesem Fall ist der Traum der Lähmung und anschliessenden Befreiung mehr als nur ein Wecksignal, es ist der erste Schritt in eine neue Lebensqualität und vielleicht in eine spirituelle Praxis, die für uns und andere Menschen lebensverändernd ist.