Die Götter des Olymp

Die Geschichte der Olympischen Götter und Mystik ist unglaublich komplex, aber facettenreich. Während die Titanen stark mit den Kräften des Chaos assoziiert sind, stellen die Götter des Olymps die Archetypen der Ordnung dar. Werfen wir einen kurzen Blick auf ihre wichtigsten Eigenschaften.

Zeus

Zeus ist der Göttervater, der im Kampf gegen seinen Vater Kronos und die Titanen den Sieg und die Herrschaft über die Welt erlangte. Sein römischer Name ist Jupiter. Den Sieg erlangte er mit der Hilfe anderer olympischer Götter, den aus dem Tartaros befreiten Geschwistern der Titanen sowie den Kyklopen und Hekatoncheiren. Die Titanen wurden daraufhin in den Tartaros verbannt. Seine Mutter Gaia empfahl den anderen Göttern nach dessen Sieg, Zeus als ihren Herrscher einzusetzen. Kronos begnadigte er später und setzte ihn als Hüter der Elysischen Felder ein. Sein Archetyp ist der Allmächtige Vater, Herrscher über das Schicksal und des gerechten Richters.

Poseidon

Der ältere Bruder des Zeus wurde von diesem als Gott und Herrscher des Meeres eingesetzt. Besonders heilig sind ihm Pferde. Oft kämpfte er gemeinsam mit Zeus gegen die Kräfte des Chaos. Poseidon steht auch für Wettbewerb und Rivalität, ist Schöpfer und Zerstörer zugleich, aber auch (als Gott der Meerestiefe) ein Herrscher des Unbekannten. Sein römischer Name ist Neptun.

Hera

Hera ist die Frau und Schwester des Zeus. Sie ist eine Familiengöttin, der Hochzeit, Mutterschaft und der Geburt. Sie spiegelt auch den Archetyp der mächtigen und majestätischen Königin dar. Sie ist auch ein Symbol für Eifersucht und Rache. Das ihr zugeordnete Tier ist der Pfau.

Demeter

Demeter ist die Schwester des Zeus und eine Erdgöttin. Ihr römischer Name ist Ceres. Sie ist auch die dreifaltige Göttin: Jungfrau, Mutter und Greisin (siehe drei Nornen der nordischen Mythologie). Sie ist Mutter von Persephone und Pluto. Sie ist Göttin der Kunst, Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit, aber auch des Tauer und Verlusts. Sie steht für Weisheit und das Mysterium. Im erweiterten Sinne steht sie für Erdverbundenheit, den Kreislauf des Lebens und der Wiedergeburt.

Apollon

Der Sohn des Zeus (römisch Apollo) ist der Gott der Poesie, des Lichts, der Pest, aber auch der Prophetie und Weissagung. Er ist der Vater des Asklepios und sein Himmelskörper ist die Sonne. Sein Archetyp steht für Schönheit, Musik, Heilung, Licht und Schönheit, aber auch Kreativität und Spiritualität. Er ist der Zwillingsbruder der Artemis. Der Kultort beim Orakel von Delphi war zunächst Gaia geweiht, später (ca. 5. Jahrhundert v. Chr) wurde es aber von Apollon übernommen.

Artemis

Tochter des Zeus und der Leto. Sie ist Zwillingsschwester von Apollon und ihr Himmelskörper (gemeinsam mit Selene) ist der Mond. Ihr römischer Name ist Diana. Sie ist frei und kinderlos. Keinem Manne ist sie Untertan. Sie ist Göttin der Jagd und der Wildnis. Sie steht für Unabhängigkeit, Wahrheit und Gerechtigkeit.

Athene

Athene ist die Tochter des Zeus und wurde laut einem Mythos aus seinem Kopf geboren. Ihr römischer Name ist Minerva. Sie ist die Göttin der Weisheit, der Städte, des Ackerbaus, aber auch der Künste und Wissenschaften. Sie steht für Krieg und Frieden, Handwerk und Kunst sowie für Weisheit und strategische Kriegsführung. Auch Tapferkeit und Mut sind Eigenschaften von dieser Stadtgöttin Athens.

Ares

Der römische Name ist Mars. Er ist der Sohn des Zeus und der Hera. Fast jeder kennt ihn als Gott des Krieges und der Schlachten. Er ist Vater von Daimos und Phobos. Auch eine Beziehung zu Aphrodite wird ihm nachgesagt. Er symbolisiert den Archetyp des Kriegsgottes, des Zorns, der Aggression, aber auch Tapferkeit und Mut. Er stützt sich auf rohe Gewalt. Oft tritt er als Gegenspieler von Athene auf.

Aphrodite

Aphrodite, deren römischer Name Venus ist, ist die Tochter von Uranos. Sie entstand aus dem Schaum des Meeres, in dem sich Blut und Samen von Kronos befanden, nachdem Uranos‘ Sohn Kronos ihm sein Glied abgetrennt und es ins Meer geworfen hatte. Aphrodite ist die Göttin der Liebe und Schönheit. Sie ist ebenfalls die Gattin des Gottes Hephaistos. Ihr Archetyp steht für Sinnlichkeit und Lust, Geburt, Fruchtbarkeit, Harmonie und Frieden. Sie hat eine starke Verbindung zur Natur und Schönheit.

Hermes

Hermes (römisch Mercurius) ist der Sohn des Zeus und der Nymphe Maia. Er ist der Gott der Diebe und des Handels, der List und Schelmerei. Er gilt als Beschützer der Reisenden. Er ist auch ein Führer der Seelen in die Unterwelt. Um seinen Status als Götterbote zu untermau

ern, wird er oft mit Flügelhelm und Flügelschuhen dargestellt.

Hephaistos

Hephaistos (römisch Vulcanus) ist der Sohn von Zeus und Hera. Er ist der Gott der Schmiedekunst und Architektur. Er schmiedete die Donnerkeile mit den Zyklopen zusammen. Hera schleuderte ihn aus dem Olymp, wodurch er lahm wurde. Er ist der Gott der Technologie, der göttliche Handwerker und steht für Kraft und Ausdauer. Er hat auch eine enge Verbindung zu Metallen und Mineralien. Sein Archetyp steht für Kreativität und Innovation, aber auch für das Überwinden von Hindernissen.

Hestia

Hestia ist die Schwester des Zeus und die älteste Göttin der olympischen Götter. Sie ist die Göttin des Herdfeuers und der Familieneintracht, des Familienlebens sowie Hüterin des heiligen Feuers. Sie steht für Stabilität und Kontinuität, für Gemeinschaft und Zusammenhalt sowie Gastfreundschaft.

Nicht-olympische Götter

Auch einige nicht-olympische Götter sollen hier kurz angesprochen werden.

Hades

Der Gott und Herrscher der Unterwelt. Sein römischer Name ist Pluto. Er steht für Reichtum und Schätze, aber auch für Tod und Transformation. Oft ist er ein Gegenspieler von Zeus und Poseidon. Als Herrscher des Jenseits steht er aber auch für Isolation und Einsamkeit.

Kronos

Kronos ist der Vater vieler olympischer Götter (Zeus, Hera, Poseidon…) und wird von diesen später besiegt. Sein römischer Name ist Saturn, und er gilt als Personifikation der Zeit. Er steht auch für Gier und Tyrannei. Aufgrund seiner Grausamkeit hasste er seine Kinder und warf diese in den Tartaros. Eine eher verborgene Seite von ihm ist, dass Kronos auch eine Verbindung zur Ernte und Landwirtschaft besitzt.

Gaia

Sie ist die Urmutter und Schöpferin. Ihr römischer Name ist Tellus. Sie ist die Schwester des Kronos und gilt als eine der ersten Göttinnen. Sie ist die Urgöttin der Erde, Weisheit und Gerechtigkeit. Sie versinnbildlicht auch eine harmonische Interaktion zwischen den 4 Elementen, mit denen sie alle Verbunden ist. Ihre Eigenschaften sind Verbundenheit, Harmonie und Erneuerung.

Hekate

Eine weitere herausragende Rolle hat die Göttin Hekate aus dem Geschlecht der Titanen. Sie behielt ihre göttliche Stellung bei, aufgrund dafür, dass sie sich auf die Seite Zeus stellte. Sie ist die Göttin der Magie und der Übergänge, aber auch die Göttin der Unterwelt. Mehr Informationen zu ihr im Artikel: Hekate – Göttin des Übergangs