Abenteuer Metropole Tokio

Seit meiner Kindheit träume ich davon Japan, insbesondere Tokio, einmal live zu erleben. Vielleicht darf ich dich von meiner Begeisterung für die wunderbare Kultur der größten Metropole der Welt ebenfalls etwas begeistern. Über die tollen Sehenswürdigkeiten (Siehe Galerie unten) soll es in diesen Beitrag weniger gehen, sondern vielmehr um die angenehme, herzliche und freundlichen Menschen sowie dem Zusammenleben in Tokio insgesamt.

Tokio ist eine real existierende Phantasie aus einem gefühlten Paralleluniversum. Einerseits ist diese Stadt mit über 40 Millionen Menschen vollgestopft mit Technologie und der etwas schrillen Manga/Anime-Kultur, andererseits finden sich hier Tempel und Schreine des Buddhismus und Schintoismus an fast jeder Strassenecke. Natürlich hat Japan unglaublich schöne friedliche Landschaften und magische Orte, insbesondere zur Sakura (Kirschblütenzeit). Doch mich zieht es zunächst nicht in die friedlichen Landschaften rund um die alte Hauptstadt Kyoto und Osaka oder die Nara-Region. Mich zieht die Aktivität vieler Menschen an, die Reizüberflutung der Werbedisplays die sogar auf LKW’s herumfahren, riesige Wolkenkratzer und das Abenteuer des urbanen Grossstadtdschungels.

Wer viel Action und Leben mag, der ist hier genau richtig. Einerseits hat man ständig das Gefühl, in einer Sciencefiction-Welt hineingzaubert zu sein, andererseits fühlt man eine Jahrtausende alte Verbindungenheit zur alten japanischen Spiritualität des Schinto.

Wer andere Grossstädte wie Berlin, Paris oder New-York kennt, dem werden zahlreiche Unterschiede in Tokio auffallen. Für eine Grossstadt ist es erstaunlich – fast schon gespenstisch – ruhig. Relativ wenig Menschen fahren in Tokio Auto, der Verkehr wirkt ausgedünnt und die Motoren japanischer Autos klingen insgesamt relativ leise. Die Menschen sprechen miteinander sehr ruhig, fast nie brüllt jemand laut herum. Auch in den Bahnhöfen der Metro wird man nie angerempelt oder rücksichtslos behandelt. In der Metro selbst wird kaum gesprochen und beim Aussteigen warten die nächsten Fahrgäste geduldig, bis alle ausgestiegen sind. Natürlich ist die Metro immer auf die Sekunde genau pünktlich und die Türen halten immer an der gleichen Stelle. Alle wichtigen Hinweise werden auch in englischer Sprache angezeigt.

Die Höflichkeit und Service-Kultur in Japan ist einzigartig. Ich liebe das kleine Ritual, wenn der Kassierer das Bargeld mit beiden Händen respektvoll mit einer kleinen Verbeugung und einem aufrichtigen „Arigato gozaimas(u)“ annimmt und ebenfalls mit beiden Händen Wechselgeld und Quittung in deine Hände zurücklegt. Höflichkeit und Kundenservice stehen an erster Stelle. Besonders lebhaft ist mir im Gedächtnis geblieben, wie sich die Mitarbeiter eines Geschäfts beim Weggehen in den verdienten Feierabend nochmal kurz umgedreht und symbolisch vor den Kunden verbeugen, selbst wenn keiner es beachtet. Welch ein schönes Ritual des Respekts und der Ehrerbietung.

Tokio ist die sauberste Stadt, die ich je erlebt habe. Nirgendwo gibt es öffentliche Mülleimer (nur an den Bahnhöfen und SevenEleven-Convenience Stores), trotzdem liegt nirgendwo Müll herum. Selbst die jungen Leute beim Feiern am Wochenende verhalten sich diszipliniert und werfen keine leeren Dosen und Flaschen in der Gegend herum. Auch Zigarettenstummel sieht man selten auf der Strasse herumliegen. Sobald doch einmal eine Person irgendwie unangenehm aufgefallen ist, dann handelte es sich höchstwahrscheinlich um einen Touristen.

Auch wenn nur etwa 20% der Japaner in Tokio halbwegs fliessendes Englisch sprechen, jeder gibt sich die größte Mühe auf Fragen zu antworten und Hilfe zu leisten. Geduldig wird das Handy gezückt und die Übersetzungsapp bemüht. Auf keinen Fall wird man mit dem Gefühl zurückgelassen, nicht wahrgenommen und nicht zufriedenstellend bedient worden zu sein.

In Japan Urlaub zu machen bedeutet in erster Linie eines: Essen. Gutes Essen! Es gibt eine unglaubliche Anzahl an sehr guten Restaurants. Selbst das schlechteste Sushi in Tokio kann locker mit gehobenen Sushi in Deutschland mithalten. Trinkgeld zu geben ist unüblich und gilt teilweise sogar als unhöflich (z.B. dass die Mitarbeiter schlecht bezahlt würden). Wenn einem der Service besonders gut gefallen hat, besucht man das Restaurant einfach häufiger wieder. Es gibt unglaublich viele kleine Gerichte und Spezialitäten, die man in Europa einfach noch nie gekostet hat und die alleine eine Reise nach Japan rechtfertigen.

Es ist kaum in Worte zu fassen, wie besonders und magisch sowohl die Menschen als auch das Ambiente der Stadt selbst ist. Egal ob man sich für exklusives Einkaufen, Anime, Manga oder den Besuch eines Schweinecafe’s interessiert – überall in Tokio gibt es faszinierende kleine Dinge zu entdecken und zu erforschen. Tokio ist ein Abenteuer! Die Stadt fühlt sich sehr sicher an. Natürlich habe ich einmal in einem Cafe aus Unvorsichtigkeit meine Einkaufstasche achtlos vergessen und nach einer Stunde hat mir das freundliche Personal diese wieder gerne und geduldig aufgehängt. Entweder hat ein Gast die Tasche abgegeben oder das Personal hat die Fundsache in sichere Obhut genommen.

Es gibt interessanterweise viele spirituelle Menschen, die es irgendwann nach Japan zieht. Die Gründe darür sind tiefgründig und haben besondere Ursachen. Trotz der Moderne gibt es hier eine gelebte Spiritualität die auf einer gewissen Ebene noch mit den Ahnen und der Natur verbunden ist. Die Vorstellung einer beseelten Welt ist in Japan noch sehr lebendig. Die zahlreichen Feste und Prozessionen stärken dabei das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt der Menschen. Es ist insgesamt ein Ort positiver Energie.

Wenn du Aufregung, Abenteuer und die Energie zahlreicher Menschen um dich herum magst, dann ist Tokio eine Stadt, die dir gefallen wird. Manchmal ist die Atmosphäre etwas verspielt, reizüberflutet und wild. Aber eine kollektivistische Gesellschaft wie Japan braucht diese subtile Wildheit auch irgendwo um im begrenzten Rahmen etwas Individualität zuzulassen.

Wer einmal abseits von der Grossstadt etwas vom traditionellen Japan erleben will, der kann sich einfach in die Bahn Richtung „Zushi“ mit Halt in Kamakura setzen. In knapp 60 Minuten bringt einen diese ohne Umsteigen in die Stadt Kamakura mit Strand am Pazifik. Hier trifft man auf einen 13m hohen (begehbaren) Buddha, tolle Schreine und findet vielleicht sogar den kleinen Bambus-Wald (am Hokokuji Tempel).

Tokio ist ein unglaubliches Abenteuer und im Nachhinein bedaure ich es, nicht schon früher in diese magische Welt eingetaucht zu sein.


 
 
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