Die Walküren Odin’s
Die Walküren reiten auf ihren Pferden im Auftrag Odins zu den Schlachtfeldern und lenken die Schlacht in eine gewünschte Richtung. Sie wählen die ehrenvoll Gefallenen und führen sie dann nach Walhalla oder reiten ihnen voraus, um Odin die neuen Gäste anzukündigen.
Immer wenn Odin selbst nicht bei einer Schlacht anwesend ist, sendet er seine Wallküren aus. Meist sind sie zu neunt oder zu zwölft. Manchmal greifen sie direkt in die Schlacht ein indem sie die Gegner furchtbar erschrecken. Meist tragen sie eine Rüstung, Schild und Schwert und einen goldenen Helm. Für die Wikinger sind Polarlichter ein Zeichen für die Anwesenheit der Wallküren.
Ursprünglich waren die Walküren Totendämonen, später göttlicher Art, die die tapferen Gefallenen ins Totenreich, nach Walhalla geleiteten. „Valkyrja“ bedeutet soviel wie „Wählerin der Gefallenen“. Mit ihrer Aufgabe, das Schicksal der Krieger auf dem Schlachtfeld zu bestimmen, haben sie eine gewisse Ähnlichkeit mit den drei Nornen, die auf universeller Ebene das Schicksal der Menschen (und auch der Götter) bestimmen. Wie die Nornen webten sie den Würdigen Kriegsglück und den Feinden Verderben. Ebenso schicksalshaft bestimmten die Walküren, wer im Kampf sterben und wer überleben werde. Die tapferen Gefallenen werden von ihnen nach Walhalla gebracht, dem großen Saal in Asgard, dem Reich der nordischen Götter. Bis Ragnarök, der apokalyptischen Schlacht der Endzeit, werden diese dort aufbewahrt. In einigen Sagen werden die Walküren auch als Ödins Töchter beschrieben. Wie bei den meisten Mythen ändert sich die Beschreibung und Funktion der Wallküren im Laufe der Jahre, da viele von ihnen oft über viele Generationen hinweg nur mündlich weitergegeben worden sind. Der jeweilige Zeitgeist konnte seinen Stempel dabei in den Mythos einbringen.
Walküren werden in vielen Mythen als schön und mit mächtigen Schildern, Schwertern und Speeren ausgerüstet beschreiben. Sie reiten auf prächtigen Pferden und haben eine kriegerische Ausstrahlung. Die Namen der Walküren (z.B. Brunhild (Kampf), Thrud (Kraft) oder Skogul (Hochragende)) weisen auf ihre Eigenschaften und besonderen Fähigkeiten hin. Manchmal wurden sie mit dem Verlust ihrer Jungfräulichkeit auch ihrer besonderen Fähigkeiten verlustig.
Gelegentlich traten auch Königstöchter in die Dienste Odins und begleiteten andere Walkürien auf ihren Missionen. In einer halbgöttlichen Art beschreiben sie auch ein Idealbild einer tapferen und wehrhaften Frau, die ihre Liebe nur dem Manne schenke, den sie als vortrefflich und würdig erkannt habe.
Eine halbgöttliche Walküre war Brunhild, die eine sehr ambivalente Liebe zum Helden Sigurd führte. Dieser vergass seine Liebe zu ihr durch einen Zaubertrank, so wandelte sich ihre Liebe in unerbittlichen Hass und später wieder in glühende Liebe. Sie tötete sich selbst, wünschte sich mit ihm den selben Scheiterhaufen teilen zu dürfen, um ihren toten Geliebten danach als seine Walküre nach Walhalla begleiten zu dürfen.