Der Maisgott
Mais war in Mittel- und Südamerika eine zentrale Kulturpflanze und Grundnahrungsmittel bei den Mayas und Azteken. Deshalb wundert es nicht, dass es mehrere Maisgötter und Maisgöttinnen gab. Am bedeutendsten war jedoch Cinteotl bei den Azteken, der dem Hun-Nal-Yeh der Maya entspricht.
Mais spielte in Mittel- und Südamerika eine zentrale Rolle als Kulturpflanze und Grundnahrungsmittel für die Mayas und Azteken. Entsprechend gab es mehrere Gottheiten, die mit Mais in Verbindung standen. Besonders herausragend war Cinteotl bei den Azteken, der dem Hun-Nal-Yeh der Maya entspricht.
Cinteotl wird oft als junger Mann dargestellt, dessen Kopfschmuck häufig aus Maiskolben besteht. Laut Mythos schuf er die Menschen aus Mais. Obwohl er nicht der höchste Schöpfergott ist, nimmt er einen hohen Rang im Pantheon der Götter ein.
Der Maisgott verkörpert auch Fruchtbarkeit und Wachstum. Opfer und Rituale wurden durchgeführt, um seine Gunst zu erlangen und eine reiche Ernte zu sichern. Opfergaben bestanden oft aus Mais, Blättern und Blumen. Andere Gottheiten, wie Chicomecoatl und Tlaloc, wurden ebenfalls im Zusammenhang mit dem Maisgott-Kult verehrt.
In der Mythologie um Hun-Nal-Yeh wird der Maisgott mit der Farbe Gelb und der Himmelsrichtung Süden assoziiert. Er wird mit der Aufrichtung des Himmels und seiner Unterweltreise in Verbindung gebracht, stirbt symbolisch während der Aussaat und wird als junger Keimling der Maispflanze wiedergeboren.
Der Maisgott wird oft mit Tanz und Musik dargestellt, ähnlich wie der griechische Gott Pan, der mit Fruchtbarkeit und Musik assoziiert wird. Es wird diskutiert, ob der Maisgott teilweise mit Yum-Kaax, dem Herrn der Wälder und der Natur, identifiziert werden kann.
Leider wurden viele Aufzeichnungen der alten Hochkulturen durch die Zerstörungswut der Konquistadoren vernichtet, was unser Verständnis der spirituellen Praxis des Maisgottes und anderer Gottheiten beeinträchtigt hat.