Das Stonehenge Geheimnis
Um 3100 v. Chr. begannen die ersten Aktivitäten in Stonehenge (Salisbury / Südengland). Zunächst waren es nur Erdhügel und Gruben. Erst um 2500 v. Chr. kamen die charakteristischen Sarsen-Steine hinzu – der Stein-Ring, der Stonehenge so markant beschreibt.
Die Schulwissenschaft hat bis heute keine klare Vorstellung davon, zu welchem Zweck dieser enorme Kraftakt des Baus in Angriff genommen worden ist. Die verbreitete Ansicht geht in Richtung Sonnenobservatorium und astronomischer Kalender. Einige Steine sind nach astronomischen Ereignissen ausgerichtet, z.B. nach der Sommer- und Wintersonnenwende. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Vermutungen, welchen Zweck die Erbauer mit Stonehenge verfolgten. Sehr hartnäckig hält sich der Mythos, dass die antiken keltischen Priester, die Druiden, Stonehenge errichteten und hier ihre Rituale und Opfer abhielten. Einige Menschen glauben an eine Heilkraft als Kraftort und besuchen Stonehenge, um von möglichen Heilenergien zu profitieren (was wissenschaftlich nicht belegt ist). Auch wird Stonehenge mit der König-Artus-Legende in Verbindung gebracht. So sollen die Steine von Merlin bewegt worden sein, dem Zauberer der Artus-Legende.
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Sehr spannend sind auch die Überlegungen der Anhänger der Paläoseti-Theorie (Ancient Astronauts), die Stonehenge mit dem Einfluss von Außerirdischen in Verbindung bringen. Entweder sollen Außerirdische direkt am Bau von Stonehenge beteiligt gewesen sein, oder die Menschen haben für eine Art „Cargo-Kult“ eine missverstandene Technologie der „Götter“ im Steinkreis abbilden wollen. Tatsächlich sind die enormen Zeugnisse der Megalithkultur der Steinzeit größtenteils völlig unverstanden und werden im öffentlichen Diskurs oder staatlichen Schulen kaum oder gar nicht diskutiert. Erst wenn man sich für das Thema interessiert und selbst tiefergehende Nachforschungen anstellt, stellt man erstaunt fest, dass die Steinzeit völlig anders gewesen sein muss, als uns allgemein erklärt wird. Wie konnten die primitiven Menschen der Steinzeit so präzise Bauten errichten, welchen Zweck hatten sie und wie war es ihnen überhaupt möglich, die tonnenschweren Steine zu bearbeiten und über teilweise hunderte von Kilometern zu einem bestimmten Platz zu transportieren?
Als Schüler der 11. Klasse nahm ich an einer Kurs-Exkursion nach London teil. An einem Dienstag war Museumstag und ich hatte keinerlei Interesse an diesen Aktivitäten. Ich wollte lieber Stonehenge einmal mit eigenen Augen sehen und die Energie dieses magischen Ortes aufnehmen. Erstaunlicherweise erhielt ich von den Lehrkräften die Erlaubnis, mich dorthin auf den Weg zu machen. Was mich auch erstaunte: Keiner meiner Mitschüler wollte mich auf meinem Ausflug begleiten. So musste ich mich mit meinem grundlegenden Englisch alleine durch die Bahn-Fahrpläne kämpfen. Das Abenteuer barg das Risiko, mich zu verfahren, Züge zu verpassen und in einem fremden Land in einer fremden Stadt ohne Hilfe festzusitzen. Aber das Abenteuer war mir das Risiko wert. Nach etwa 3 Stunden Bahn- und Busfahrt erreichte ich Stonehenge schließlich. Während man bei zahlreichen Sehenswürdigkeiten oft eine leichte „Enttäuschung“ verspürt, wenn man vor dem Gebäude oder der Anlage steht, konnte man bei Stonehenge sofort spüren, dass es sich um einen magischen und besonderen Ort handelt. Das Areal ist tatsächlich abgesperrt und touristisch erschlossen. Man benötigt ein Ticket und darf leider nicht in den Steinkreis selbst hineingehen. Berühren kann man nur einige äußere Steine der Anlage, die sich außerhalb des Rings befinden und besondere astronomische Punkte markieren.
Erstaunlich ist die Komplexität und Symmetrie der etwa 4500 Jahre alten Anlage. Später erfuhr ich, dass Stonehenge vor etwa 100 Jahren eine ganz andere Form hatte. Die meisten Steine waren umgestürzt und/oder zerbrochen. Ab 1901 (durch Sir Cecil Chubb) wurde Stonehenge restauriert. Die Steine wurden mit Baufahrzeugen aufgerichtet und teilweise sogar mit Beton verstärkt. Die Oberflächen der Steine wurden gereinigt, was von einigen Archäologen heute kritisiert wird, da dadurch vermutlich der Originalzustand und die Positionierung der Steine verändert wurden.
Was steckt nun wirklich hinter der steinzeitlichen Anlage? War es eine Kultanlage der Druiden? …oder war es eher eine energetische „Tankstelle“ für Ufos? War es eine Art „Stargate“, ein Tor zu einer anderen Dimension oder Welt? War die Spiritualität der Druiden der Kelten vor 4500 Jahren schon so weit entwickelt, dass sie Stonehenge als ihren Kultplatz errichteten? Warum haben sie ausgerechnet diesen Ort, 13 km nördlich vom heutigen Salisbury, gewählt? Die Küste ist über 40 km weit entfernt, es gibt keine bedeutenden Flüsse oder Handelsrouten in der Nähe. Jedenfalls gibt es logistisch weitaus bessere Orte als mitten im „Niemandsland“. Außerdem sind Druiden dafür bekannt, dass sie ihre Rituale lieber in heiligen Hainen inmitten der Natur abgehalten haben und keine Tempel errichteten. Trotzdem kann eine Verbindung zu den Druiden nicht vollständig abgestritten werden, zumindest eine spätere Nutzung durch diese keltische Priesterkaste.
Als Kalender getrachtet basiert Stonehenge auf einer 10-Tage. Zur Sommersommenwende fällt das Licht direkt
im Zentrum des U-förmigen inneren Steinkreises direkt auf den zentralen Altarstein. Der genau entgegengesetzte Punkt markiert den Höhepunkt der Wintersommerwende – Stonehenge hat definitiv eine Funktion als Kalender. Wir wissen, dass die Kelten die grosse Göttin verehrten, ein Symbol für den Kreislauf der Natur, Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Es gab zwei bedeutende männliche Sonnengottheiten, Lugh und Belenus. Lugh steht für Licht, Kunst, Handwerk aber auch die Kriegskunst. Auch für die Erntezeit hat Lugh eine hervorgehobene Bedeutung. Belenus steht primär für Licht und Heilung. Möglicherweise geht es bei Stonehenge auch um die Aufrechterhaltung der kosmischen Verbindung zwischen dem weiblichen Naturprinzip der Göttin mit dem männlichen Prinzip des Sonnengottes. Das Gleichgewicht und die Verbindung beider Prinzipien könnte in der frühkeltischen Mythologie eine besondere Bedeutung gehabt haben, die in Stonehenge als Grosse Göttinngen – Sonnengott – Tempel einen besonderen Ausdruck gehabt hat, insbesondere zur Sonnenwende. Möglicherweise wurde auch die Asche hochrangiger Verstorbener in Stonehenge beigesetzt, um deren Lebenskraft harmonisch mit dem Kreislauf des Kosmos zusammenzuführen.
Stonehenge ist nicht die einzige Anlage ihrer Art. Europa ist voll von steinzeitlichen Wundern, die scheinbar keinen klaren Zweck verfolgten. Mangels Inschriften sind wir auf die Vermutungen von älteren römischen Geschichtsschreibern angewiesen. Diese Beschreibungen sind oft voller märchenhafter Umschreibungen und klingen eher wie frei erfundene Ausschmückungen und Geschichten. Wir dürfen nicht übersehen, dass wir es hier mit einem einzelnen Puzzlestück aus einer Vielzahl steinzeitlicher Relikte zu tun haben, deren Zweck uns völlig unbekannt ist. Stonehenge war offensichtlich kein Grabmal, auch kein Versammlungsort für größere Gruppen. Auch die Bezeichnung einiger Steine als „Opferstein“ ist reine Spekulation.
Der Mythos um Stonehenge wird umso größer, je tiefer man in diese Materie eintaucht. Welche Nutzungsmöglichkeit und Entstehungsgeschichte jemand favorisiert, hängt stark von der persönlichen Erwartungshaltung ab. Möglicherweise gibt es eine technische Nutzung, die in Verbindung zu einer vergessenen Technologie steht. Möglicherweise erlaubt die Anordnung der Steine das Erlangen und den Zugang zu besonderen Bewusstseinszuständen. Eventuell wirkt der Quarz-Sandstein auch wie eine spezielle Antenne, und Stonehenge ist in Wirklichkeit eine prähistorische Kommunikationsanlage.
Möglich ist auch, dass der wahre Zweck von Stonehenge nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt ist, die die Macht und das Geheimnis vor den Augen und Ohren Unbefugter schützen müssen. Nicht jedes spirituelle (und auch technische) Wissen darf in die falschen Hände gelangen. Vielleicht dient Stonehenge auch einem ganz anderen Zweck, irgendwann in ferner Zukunft, wenn die Menschheit verantwortlich genug ist, die wahre Macht von Stonehenge zu verstehen und gefahrlos nutzen zu können. Auch das ist eine mögliche Interpretation: Stonehenge stammt gar nicht aus unserer Vergangenheit, sondern aus einer fernen Zukunft, für einen zukünftigen Zweck. Vielleicht ist es auch sehr wichtig, dass das Geheimnis um Stonehenge und seinen Zweck noch lange Zeit bestehen bleibt.
Wir bleiben weiterhin interessiert an diesem Thema und werden neue Erkenntnisse, Vermutungen und Einsichten in Zukunft hier mit dir teilen.