Welches Kartendeck passt zu mir?
Welches Kartendeck ist zum Wahrsagen das richtige für mich? Gibt es Unterschiede bei den Fragestellungen? Muss ich alle Kartenbedeutungen auswendig lernen. Hier eine kurze Übersicht über wichtigsten Eigenschaften der einzelnen Wahrsagekarten.
Tarot
Tarotkarten gehörten zu den ältesten uns mystischsten Wahrsagekarten überhaupt. Selbst die Motive des bekanntesten Tarotdecks, dem Rider-Waite-Tarot, sind teilweise unveränderte Bilder die bereits im Mittelalter benutzt worden sind. Es besteht aus 21 Karten der großen Arkana und 14 x 4 Karten die jeweils den Stäben, Kelchen, Schwertern und den Münzen zugeordnet werden. Die Einsatzgebiete beim Kartenlegen sind enorm, die Deutungsvielfalt unerschöpflich.
Für Kartenlegen-Enthusiasken ist das Tarot unverzichtbar. Es ist das treffsicherste und magischste Kartendeck überhaupt. Allerdings ist das Erlernen und Erspüren der tiefgründigen Bedeutungen für Einsteiger ein ziemlich großer Aufwand. Gerade für Einsteiger kommt es hier schnell zu Fehldeutungen, z.B. wenn viele Karten aus der Kartenreihe der Schwerter gelegt werden die oft als dunkles Omen aufgefasst werden, sofern man die tiefgründige Bedeutung noch nicht kennt. Das Tarot ist auch gleichzeitig eine bebilderte Mysterienschule die nicht ausschließlich zum Wahrsagen sondern auch zur eigenen spirituellen Entwicklung und Einweihung in die Mysterien entwickelt worden ist.
Für spirituelle Berater ist das Tarot unverzichtbar, für Neueinsteiger vielleicht nicht unbedingt die beste Wahl.
Lenormandkarten
Die Lenormandkarten wurden zwar nicht von Madame Lenormand entwickelt, eine berühmte pariser Wahrsagerin, allerdings nach ihr benannt. Die Kartenbilder sind sehr klar und gibt nur 36 Kartenmotive im Lenormand. Im Gegensatz zum Tarot ist dieses Deck ausschließlich zum Wahrsagen entwickelt worden, es gibt z.B. die beiden Personenkarte Dame und Herr, die jeweils für einen männlichen oder weiblichen Fragesteller stehen. Mit den Lenormandkarten kann z.B. die große Tafel gelegt werden, ein Legesystem bei dem alle Karten gleichzeitig ausgelegt werden.
Für Einsteiger sind Lenormandkarten ausgezeichnete Wahrsagekarten, ihre Deutung ist sehr klar und kann selbst von Erstlegern erstaunlich gut gelegt werden. Sie enthalten auch viele Tiermotive die zeitlose Bedeutung haben (der Treue Hund, der mächtige Bär oder die diebischen Mäuse).
Aber auch Profis können aus den vermeidlich einfachen Motiven der Lenormandkarten sehr viele Informationen herauslesen, für die jeweiligen Kartenkombinationen gibt es abermals spezielle Bedeutungen. Zudem bietet die Lage und der Abstand der Karten untereinander auch noch eine Ebene der Information die immer auf den Fragesteller und sein Umfeld bezogen sind.
Für Einsteiger eine der besten Möglichkeiten zum Kartenlegen: Die Lenormandkarten.
Zigeunerkarten
Zigeunerkarten wurden nicht von Zigeunern entwickelt sondern nur nach ihnen benannt. Ihre Motive sind dem bürgerlichen Leben des Österreich-Ungarischen Kaiserreichs angelehnt. Dadurch sind sie sehr alltagsnah.
Es gibt wie beim Lenormand 36 Karten sowie zwei Personenkarten (Geliebter, Geliebte). Auch hier kann eine große Tafel gelegt werden. Viele Kartenmotive sind ähnlich wie beim Lenormand, es gibt einen Brief, den Tod das Haus und Geld. Allerdings gibt es hier keine märchenhafte Tiermotive (keinen Bär, Hund, Mäuse oder Vögel), sie sind also vielleicht in der Bildsprache noch näher am menschlichen Leben.
Die Zigeunerkarten sind wie beim Lenormand sehr gute Einsteiger-Wahrsagekarten.
Kipperkarten
Die Kipperkarten wurden wahrscheinlich von Susanne Kipper in den 20iger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in München entwickelt. Nach dem ersten Weltkrieg waren französische Wahrsagekarten wie das Lenormand aufgrund des französisch klingenden Namens nicht sehr beliebt, auch die Zigeuner hatten hier keine guten Ruf. So entstand ein typisch deutsches Wahrsagedeck, dass die größte Ähnlichkeit zu den Zigeunerkarten aufweist und auch viele Element der Lenormandkarten besitzt.
Die besonders hohe Anzahl von Personenkarten machen Kipperkarten zum absoluten Geheimtipp für Kartenlegen-Einsteigern. Tiefgehende seelische und karmische Aspekte sind zwar sehr viel schwerer zu legen als beim Tarot, allerdings liefern die Kipperkarten gerade für Alltagsfragen in Sachen Liebe, Partnerschaft und Beruf ein hervorragendes Karten-Alphabet.
Engelkarten
Engelkarten werden hauptsächlich als Tageskarte gezogen und tragen in ihrer Qualität häufig eine einzelne Emotion, die den Fragesteller im Laufe des Tages begleiten wird. Engelkarten sind am wertvollsten für Menschen in besonderen Lebenssituationen die viele Herausforderungen haben. Besonders in Tagen mit vielen dunklen Gefühlen geben uns die Engelkarten Kraft und Unterstützung. Viele Dinge des Lebens muss man scheinbar alleine bewerkstelligen und verdauen, aber die Engelkarten zeigen uns, dass wir eben doch nicht ganz so allein sind wie wir uns manchmal fühlen.
Zum Wahrsagen bietet sich hier eher das Engelorakel oder in Abwandlung auch das Elfenorakel an. Eine große Tafel wird hier nicht gelegt werden können, jedoch sind einzelne Tarotlegesysteme wie z.B. das keltische Kreuz oder die Lemniskate sehr gut möglich.
Skatkarten
Skatkarten sind in erste Linie Spielkarten, sie können aber auch zum Wahrsagen eingesetzt werden. Das gleiche gilt für die in Süddeutschland beliebten Schafkopfkarten. Wer gerade kein anderes Wahrsagedeck zur Hand hat kann mit Skatkarten erstaunliche Ergebnisse erzielen, allerdings ist die Deutung mangels passender Motive nur mit einem guten Skatkarten-Handbuch zum Wahrsagen effektiv möglich.
Im Notfall darf ein Einteiger zu ihnen greifen, zum systematischen Einstieg in das Kartenlegen bieten sich jedoch die anderen Wahrsagekarten an.