Sephiroth Chesed
CHESED = BARMHERZIGKEIT
Entsprechungen: dunkelblau, Mitgefühl und Empathie, Jupiter, Almosengeben (alle Religionen), Artemistempel, Statuen der Pietà, Hospitäler, Stiftungen für Bedürftige und für die Jugend, Cellomusik des Barock, Reh
Chesed ist die vierte Sephira des mystischen Lebensbaums und korrespondiert mit der seelischen Fähigkeit des Menschen, Liebe und Mitgefühl zu empfinden und auszudrücken. Chesed ist die Gabe des menschlichen Mitempfindens, tiefe Empathie und Wertschätzung, wahre Nächstenliebe, auch Selbstlosigkeit.
In kabbalistischen Schriften wird die Chesed mit dem ersten Tag der Schöpfung gleichgesetzt, „und Gott sah, dass es gut war“. In einem ähnlichen Seinszustand ist die Chesed angesiedelt, welche (nur) das Gute in der Schöpfung sieht und die Güte selbst ist. Hier geht es um die seelisch-geistige innere Entsprechung des Menschen zum Göttlichen in allen Kreaturen und dem grundsätzlichen Vertrauen in die Richtigkeit der Schöpfung, welches wiederum Hilfsbereitschaft zeitigt. Deshalb wird Chesed manchmal auch metaphorisch als der rechte Arm des mystischen Körpers bezeichnet.
Denn mit diesem rechten Arm ziehen wir das Erwünschte zu uns heran, wir versuchen auch, die Mitmenschen, die Tiere, die Natur und mithin die ganze Schöpfung zu umarmen.
Chesed ist die seelische Qualität der mitfühlenden Hingabe, der Selbstlosigkeit, der uneingeschränkten Aufopferung, der Fülle in der Austeilung der Gaben – eine Art „Mutter Theresa Qualität“ in der Seele.
Chesed ist auch eine soziale Gratifikationsmacht: die Macht der Belohnung, der Dankbarkeit für bereits Erhaltenes, aber auch für noch zu Empfangendes, gleichsam eine vorauseilende Dankbarkeit. Aber Chesed sollte sinnbildlich auch stets im Gleichgewicht mit der Sephira Geburah bleiben – dem sinnbildlich linken Arm, der Begrenzung, Strenge und das gezielte Fernhalten von Unerwünschten bedeutet.