Sephiroth Binah

BINAH = EINSICHT

Entsprechungen: lila, Verständnis, Saturn, Matriarchat, babylonische Priester, Gemälde von Georgia O´Keeffe, Gemeinschaftsräume und Versammlungsorte für kulturelle Zwecke, Gospelgesänge, Taube

Binah ist die dritte kabbalistische Sephira und findet sich auf der linken Seite des mystischen Lebensbaums – der symbolischen Seite der Kraft – angeordnet und repräsentiert die menschliche Einsicht in Gegebenes und Mögliches, auch: das Verständnis, das aus unserer Kenntnis des göttlichen Ursprungs erwächst, jedoch auch Unterschiede und Abstufen sehen kann. Binah ist eine hochrangige geistige Qualität der Erkenntnis, die stärker abstrakt wirkt als Chokma und mehr kalkuliert, die statt auf Gemeinsamkeiten eher auf Gegensätze achtet.

Binah korrespondiert in der Auslegung mancher alter Kabbalisten auch mit der linken Hemisphäre des menschlichen Gehirns und somit mit den Fähigkeiten und mentalen Eigenschaften, die hier angelegt sind: analytische Überlegung, Unterscheidungsvermögen und Urteilsvermögen, Abstraktionsgabe und die Fähigkeit zu abstrahierenden wissenschaftlichen Prozessen, sowohl induktiv als auch deduktiv, also vom Einzelnen aufs Ganze schließend und umgekehrt. Alles, was der Mensch an urteilenden Fähigkeiten hat, was ihn befähigt, Wahrheit und Falsches zu unterscheiden, untersteht Binah; und doch gelten Gerichtshöfe als symbolische Orte der Chokma, da dort – so hoffen wir zumindest – mehr als nur bloßes Kalkül, sondern auch vertiefte Weisheit stattfinden soll.

So ist Binah eine unverzichtbare Qualität des menschlichen Geistes, die Kraft, überall in der Welt und in Bezug auf die Taten und Gedanken der Menschen Unterscheidungen durchzuführen und Erscheinungen von ihrem Wesensgehalt her analytisch zu trennen, also das Rechende, das Berechnende, das Urteil, die Logik. Die Binah ist jedoch ergänzungsbedürftig mit der rechten Hemisphäre des Gehirns, der Chokma, und zu überformen mit der göttlichen Erkenntnis, Keter.

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