Was wissen wir über Archetypen?
Hier einige Hintergrundinformationen zu Archetypen und warum sie für uns wertvoll sind. Erfahre mehr über den Kern deiner Seelenpersönlichkeit, was dich antreibt sowie deine ganz besonderen individuellen Persönlichkeitsmerkmale.
Carl Gustav Jung spricht von elementaren Seelenbildern, die uns ständig in Mythen, Träumen, der Kunst und sogar in der Religion begegnen. Diese Persönlichkeiten sind im Mythos unveränderlich verankert, denn sie spiegeln das komplette Spektrum der menschlichen Psyche und ihrer repräsentativen Konzepte. Wir sehen sie in Götter- und Heldengeschichten: die grosse Mutter, der König, Magier oder auch der Schatten, der Spiegelkrieger oder die Regenmacherin. Wir sehen den Rebell und den Trickster als Gegenspieler zum Eremit oder der Hohepriesterin. Archetypen sind Karikaturen unserer Seele aber auch Spiegel unserer inneren Verwandlung.
Tatsächlich sind alle Archetypen in jedem Menschen angelegt, aber in bestimme Muster fallen wir immer wieder zurück – ob wir es wollen oder nicht. Ständig pendeln wir zu Mut und Vorsicht, zwischen Rationalität und Emotionalität, mal zu Ordnung und auch zu Chaos. Manchmal liegt unser Fokus auf spirituellen Themen, dann auch wieder mehr auf materielle. Wir können uns visionär ausrichten aber auch mehr in Richtung Realismus.
Insgesamt 24 Achsen der Persönlichkeit wurden für den oben verlinkten Persönlichkeitstest einem neuronalen Netz vorgelegt (Self-Organizing-Map) und in tausenden Trainingsschritten dimensionsreduzierend in ein Gitter gelegt. Die Nachbarschaftsbeziehungen wurden hierbei nicht fest einprogrammiert sondern durch den Lernalgorithmus entsprechend ihrer inneren Beziehung zueinander angeordnet.
Jede Persönlichkeit hat ihren Platz irgendwo auf dem Kosmogramm der Archetypen. Wodurch werden sie determiniert und verursacht? Durch Erziehung, soziales Umfeld oder Genetik? Warum sind dann Geschwister oft so völlig verschieden voneinander in ihrer Persönlichkeitsausprägung? Die nachfolgende Grafik zeigt die Antwort des neuronalen Netzes nach dem Training mit sämtlichen präsentierten Archetypen. Ähnliche Typen sind dabei benachbart angeordnet, die Orientierung (oben, unten, links oder rechts) spielt dabei keine Rolle, sie ist rein zufällig:
Die Fragen im obenstehend verlinkten Fragebogen sind an 24 exemplarischen Dimensionen der Persönlichkeit orientiert. Einige Persönlichkeiten sind in der menschlichen Gesellschaft häufiger anzutreffen, andere wiederum weitaus seltener. Die mittleren Bereiche zwischen den Ecken vereinen viele ambivalente Aspekte der Persönlichkeit (z.B. das Kind, Diplomat, der Wissenshüter, die Hexe). Den größten Balanceakt müssen die Schöpfer, Architekten und Visionäre im Zentrum leisten – nirgendwo kommen so viele ambivalente und gegensätzliche Charaktereigenschaften zusammen. Hier müssen Machtwille und Beschützerinstinkt, Rationalität und Empathie sowie die Wunsch nach Veränderung im Äußeren als auch im Inneren gleichermassen start angelegt sein.
Während der Gegensatz zwischen dem Krieger (Mut, Macht und aktives Handeln) zum Verletzten Kind (Sanftheit, Zurückgezogenheit, passives Handeln) noch klar ersichtlich ist, ist der Gegensatz Entdecker – Eremit weitaus weniger deutlich. Trotzdem zeigt die Analyse, dass es sich hier um genauso bedeutsame Gegenpole handelt. Worin besteht ihr Gegensatz? Der Trickster, Rebell und Entdecker strebt nach Veränderung im Aussen und ist bereit, Strukturen im Äußeren zu zerstören, um eine neue Ordnung darauf aufbauen zu können. Der Weise oder der Eremit will eigentlich auch eine Zerstörung zum Zweck eines neuen Aufbaus, allerdings findet diese Transformation im Inneren statt. Alte Vorstellungen, Glaubenssätze oder vermeintliche Wahrheiten müssen im inneren zerstört werden damit aus dieser dann auch etwas im Inneren neu entstehen kann. Ein unglaublich wichtiger Zusammenhang der einem in der normalen Alltagserfahrung oft nicht leicht ersichtlich ist.
Wurde deine Neugierde geweckt deinen eigenen Archetypen kennenzulernen? Der Test ist gratis und zeigt dir ein Spiegelbild deiner Seele. Vielleicht verstehst du dadurch, wer du wirklich bist, warum du so bist und wo du eigentlich hin willst. Vielleicht identifizierst du dich mit dem Archetyp, vielleicht musst du das Bild aber auch erst einmal kurz verarbeiten. Möglicherweise kommst du dann zu einer verborgenen Erkenntnis die du zwar gespürt aber nie richtig greifen konntest. Möglicherweise gelangst du auch zu einem tieferen Verständnis warum andere Menschen in deinem Umfeld genauso sind oder eben (leider) nicht sind.