Das Universum: lebendiger Code

Vielleicht ist das Universum ein lebendiger Code,
der nach innerer Schönheit, Ordnung und Bedeutung strebt.
Und vielleicht sind wir – du und ich –
Fragmente dieses Codes, die wählen dürfen,
ob sie im Einklang mit der Melodie spielen
oder gegen den Strom schwimmen.

Die Ordnung im Chaos

Die theoretische Physik diskutiert ein hypothetisches Endstadium des Universums: den sogenannten Entropietod oder Wärmetod. Kurz gesagt: Das Universum wird Energie immer gleichmäßiger verteilen, bis es praktisch keinerlei Temperaturunterschiede mehr gibt – keine Arbeit, kein Leben, keine Bewegung ist mehr möglich. Das Universum wäre eingefroren – für alle Ewigkeit.

Wenn wir uns in unserer Umgebung umschauen, beobachten wir jedoch etwas ganz anderes: Aus unbelebter Materie entsteht einfaches Leben – die ersten Zellen, DNA, Zellaufbau … bis hin zu Lebewesen mit einem hohen Bewusstsein für sich und ihre Umgebung. Aber auch scheinbar einfache physikalische Systeme bilden plötzlich komplexe Strukturen aus, z. B. Sanddünen oder Schneeflocken.

Irgendwo verborgen in den noch unerkannten Gesetzen der Physik – insbesondere der Quantenphysik – gibt es eine Kraft, die für Ordnung und Struktur sorgt. Was ordnet und strukturiert das Universum hin zu einem immer schöneren und bedeutsameren Gesamtzustand? Spirituelle Lehrer geben hier immer die gleiche Antwort: Bewusstsein.

Dabei reift zunehmend die Erkenntnis, dass dieses Bewusstsein keine außerhalb stehende Entität ist – kein göttliches Bewusstsein, das alle Ordnung und Leben erschaffen hat. Das schöpferische Prinzip ist das Bewusstsein selbst. Das Universum ist reines Bewusstsein. Es erschafft sich dabei fortlaufend selbst. Evolutionäre Fortschritte, Intelligenz, kreativ denkende Wesen – das sind klar erkennbare Muster in einem fraktalen Gewebe. Die Schöpfung findet dabei auf verschiedenen Ebenen statt: in der Physik, der Biologie und im Geist.

Ich im kosmischen Feld

Jedes Lebewesen – auch du und ich – ist ein untrennbarer Teil dieses Bewusstseins. Wenn wir nur darauf ausgerichtet sind, das System auszunutzen, z. B. durch Unterdrückung, wird das Universum in vorausahnendem Pflichtbewusstsein das Glück gegen uns richten. Sind wir dagegen im kosmischen Flow, das heißt, bringen wir unsere Ziele in Einklang mit der kosmischen Zielsetzung, Bewusstsein und Bedeutung im Universum zu erhöhen, dann können wir mit kosmischem Rückenwind rechnen.

Allerdings ist es nicht immer einfach zu erkennen, ob unsere individuellen Ziele wirklich mit den kosmischen Zielen im Einklang und in Harmonie sind. Es gibt jedoch Hinweise und spirituelle Werkzeuge, die bereits vom Universum in uns veranlagt wurden: beispielsweise unsere Intuition und Inspiration, Synchronizitäten, günstige Zufälle und Verbindungen sowie das Erleben von tiefer Zufriedenheit und Glück… sowie besondere tiefgehende Beziehungen und Begegnungen mit speziellen Menschen.

Rein altruistische Aufopferung und Selbstaufgabe wirken hingegen dem kosmischen Flow entgegen, wenn sich dabei viele Einheiten aufopfern und selbst unglücklich sind. Eine solche Schieflage verschiebt das kosmische Gleichgewicht. Bei allem Streben nach spiritueller Entwicklung und Wachstum müssen wir weiterhin unsere eigenen Bedürfnisse beachten, dürfen unsere freie Entfaltung nicht sabotieren und sollten unsere Energie gezielt dort einsetzen, wo sie strukturell verstärkend wirkt.

Das Universum wird einen positiven Rückfluss im Gesamtsystem erzeugen – und wir können uns entscheiden, ob wir ein Teil davon sein oder uns dem entgegenstellen wollen. Egoismus, mangelnder Tiefgang, fehlende Ethik und Sinnhaftigkeit führen zu kosmischem Widerstand. Dagegen werden Kooperation, Kreativität und Verbundenheit leichter auf der Welle reiten. Allerdings ist Egoismus zunächst verführerischer, einfacher und scheinbar pragmatischer. Bei Kooperation entsteht der Nutzen für den Einzelnen oft erst später – vielleicht haben wir zum Zeitpunkt der Belohnung sogar bereits vergessen, worin sie – gemeinsam mit anderen – ursprünglich begründet war. Was uns vielleicht fehlt in diesem Moment der übergeordnete Blick auf das grosse Ganze.

Hast du nicht auch schon einmal erlebt, dass sich die ganze Welt gegen dich verschworen zu haben schien – und du dennoch tief in dir gespürt hast, dass du diesem Strom nicht folgen wirst, weil es sich einfach nicht richtig anfühlte?
Und war es im Rückblick nicht oft genau diese Entscheidung, die sich als richtig erwiesen hat – für dich selbst und vielleicht sogar für andere?

Die Balance aus gesundem Egoismus, harmonischer Kooperation und bewusster, allumfassender Handlung ist der Schlüssel. Vermutlich werden wir nie die ideale Frequenz treffen, aber wir können uns bemühen, ihr möglichst nahe zu kommen.

Das Universum ist ein Lied, das sich selbst komponiert – und du bist eine Note in diesem Lied. Du allein wählst, ob du harmonisch mitschwingen möchtest oder deine ganz eigene Harmonie erzwingen willst. Als Teil des schöpferischen Prozesses ist es wichtig, sich zuerst selbst zu erkennen – und sich darüber bewusst zu werden.

Fühlst du jetzt gerade die Melodie des Universums?