Remote Viewing

Remote Viewing (Fernwahrnehmung) ist das erste mediale Verfahren, dass es erlauben sollte, Geheimagenten den Zugriff auf hellseherische und mediale Fähigkeiten zu ermöglichen.

In 70iger Jahren steckte die Welt mitten im Kalten Krieg. Die Westmächte wetteiferten mit dem Ostblock um die Vorherrschaft auf sämtlichen Gebieten: Technologie, Spionage, Waffenstärke und natürölich die Menschenrechte. Dann erschienen erste Geheimdienstberichte über Aktivitäten der russischen Geheimdienste unter Einbeziehung von PSI-Spionen und medial begabten Agenten. In den westlichen Geheimdienstzentralen war man ein neues Thema aufgetaucht, über das man keinerlei Informationen hatte. Schließlich galten übersinnliche Fähigkeiten nur als Produkt der menschlichen Phantasie und vom wissenschaftlichen Standpunkt aus als Hirngespinste.

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Natürlich war es aber ebenso undenkbar, dass irgendwelche gegnerischen Geheimdienste über eine Technik zur Informationsbeschaffung verfügten, der man selbst schutzlos ausgeliefert war. Was wäre, wenn wirklich etwas an paranormalen und übersinnlichen Fähigkeiten dran ist?

Man beschloss, die Option medialer und paranormaler Fähigkeiten trotz wissenschaftlicher Skepsis näher zu untersuchen. Wenn man Agenten wirklich zu Hellsehern ausbilden kann, dann muss man diese Fähigkeit genauer untersuchen. 1979 gründete man in Fort Meade das Project Stargate, eine Initiative des US-Verteidigungsministeriums, verschiedener Geheimdienste und des CIA. Grundlagenforschung für das Verfahren Remote Viewing wurde bereits 1972 vom Stanford Research Institute auf wissenschaftlicher Basis durchgeführt. Beteiligte Wissenschaftler wurden als Spezialisten in das Projekt involviert. Auf keinen Fall wollte man im kalten Krieg dem Gegner einen Vorsprung erlauben.

Ziel war die Entwicklung eines Ausbildungsverfahrens, das auch weniger medial begabte Durchschnittsmenschen mit übersinnlichen und paranormalen Fähigkeiten ausstatten konnte. Zu verlockend war die Vorstellung, unbemerkt jedes erdenkliche Geheimnis des militärischen Gegners spionieren zu können.

Das Projekt Stargate wurde 1995 aufgegeben. In diesem Jahr wurden auch erst die ersten offiziellen Forschungsergebnisse publiziert. Die offizielle Verlautbarung des Princeton Engineering Anomalies Research Lab (IGGPP) war, dass RV nicht beliebig reproduzierbar und nutzbringend anwendbar ist. Tatsächlich glaubt fast niemand, dass RV nicht insgeheim doch weiterentwickelt wird, z.B. von kleineren geheimen Forschungsgruppen, die ihre Ergebnisse überhaupt nicht veröffentlichen.

2009 erschien der US-Spielfilm „Männer die auf Ziegen starren“ mit George Clonney, der das Projekt Stargate in einer herrlichen Parodie gut umgesetzt auf die Schippe nimmt. Langhaarige LSD – konsumierende Alt-Hippies in Militäruniform versuchen sich hier in unterschiedlichen Formen der Fernwahrnehmung und Telekinese – das eigentliche RV-Verfahren sowie der strenge wissenschaftliche Hintergrund des Stargate-Projekts wird im Film interessanterweise nicht erwähnt.

Angenommen, 50 RV-Kanditaten sollen ein einziges unbekanntes Target per Remote-Viewing auspionieren, wie würde man mit der Technik umgehen, wenn die unabhängigen Resultate von 3 oder 4 RV-Agenten ungewöhnlich viele Gemeinsamkeiten zeigen, und diese dann auch noch eine klare Beziehung zum Taget haben?

Das RV – Protokoll

Beim Remote Viewing – Training wird zunächst ein Foto in einen verschlossenen Umschlag versiegelt. Ein weitererOperator (der das Foto ebenfalls nicht kennt) ermittelt mit einem Computer eine zufällige Nummer und schreibt diese auf den Briefumschlag. Diese Nummer wird „Target“ genannt und dem Viewer mitgeteilt.

Nun benötigt der Viewer einen Stift und einen Stapel unbeschriebener Blätter. Ein strenges Protokoll zwingt ihn, Schritt für Schritt bestimmte Handlungen vorzunehmen. Dabei werden die Blätter fortlaufend numeriert und in einem standartisierten Verfahren abgearbeitet. Zuerst schreibt er der Viewer die zufällige Nummer, das Target, auf das erste Blatt Papier. Dann krizelt er quer über das Blatt eine geschwungene Linie.

Im nächsten Schritt teilt er diese Kurve in 4 oder mehr Abschnitte, malt mit dem Stift den ersten Abschnitt nach, und notiert die ersten Worte, die ihm in den Sinn kommen auf das vorliegende Blatt. Diese sind z.B. „kalt“, „kantig“, „unbelebt“ … oder „warm“, „offen“, „lebendig“, „grün“. In den nächsten Schritten werden die Eindrücke immer präziser und detailierter. Erst in der letzten Phase versucht er eine Skizze des Fotos oder der entfernten Szene. Die Ergebnisse sind oft verblüffend und durch Zufall und Phantasie kaum erklärbar.

Ein erklärtes Ziel beim RV ist es, die linke (rationale) Gehirnhälfte weitgehend auszuschalten und die rechte (intuitive) Hirnhälfte zu aktivieren. Tatsächlich sind bei medialen Aktivitäten, beim Singen und bei kreativ- künstlerischen Handlungen primär Bereiche der rechten Hemisphäre aktiv. Auch bestimmte bewusstseinserweiternde Drogen rufen eine ähnliche Verlagerung der Gehirnaktivität hervor und initiieren oftmals enorme künstlerische oder musikalische Neuschöpfungen.

Das Protokoll für Remote Viewing ist so ausgelegt, dass die rationale linke Gehirnhälfte weitgehend beschäftigt ist (Durch das ununterbrochene Aufschreiben, Notieren und Nachzeichnen). Diese Gehirnhälfte hinterfragt, analysiert und interpretiert ständig unsere Wahrnehmung im Alltag. Für Remote Viewing ist jedoch primär die rechte Gehirnhälfte wichtig, die Aktivität der linken Gehirnhälfte stört die medialen Eindrücke des Viewers nur. Man erkennt hier, dass Mediales Schreiben eine wertvolle Inspirationsquelle für das Remote-Viewing Verfahren ist.

Heute gibt es einige Trainer für Remote-Viewing, die sogar spezielle Zertifikate ausstellen. Wer sich ernsthaft für eine derartige Ausbildung interessiert, sollte sich vorher genau über das jeweilige Institut informieren. Eine mediale Begabung ist tatsächlich nicht erforderlich – das RV-Verfahren ist so ausgelegt, dass es tatsächlich von jedem Menschen mit einer gesunden Psyche erlernt werden kann.


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