Mystik des Geldes

Geld – das wertvollste Tauchmittel und fester Bestandteil jeder bedeutenden Hochkultur. Ein paar Gedanken zum Thema Geld, Mystik und Spiritualität.

Wer nach Indien reist, trifft evtl. auf eine Gruppe von langhaarigen Männern, die teilweise nackt und ohne jeglichen Besitz ihre Spiritualität leben. Diese Männer nennt man Sadhu’s – heilige Männer – für westliche Verhältnisse ein oftmals bizarrer und unvorstellbarer Lebensstil. Die symbolische Aussage ist klar: der Sadhu strebt nicht mehr nach materiellen Dingen sondern ist auf der Suche nach Erlösung. Enthaltsamkeit, Verzicht und Bedürfnislosigkeit wird oft als Zeichen von hoher Spiritualität gesehen. Ist Geld und wahre Spiritualität also unvereinbar?

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Die memetische Information des Geldes

Geld ist eine Form von Energie. Mit Geld kann man Dinge in der Welt in Bewegung bringen. Indische Sadhus interessiert die materielle Welt jedoch nicht mehr, nur noch die Erlösung und spirituelle Erleuchtung. Die indischen Tempel dagegen freuen sich durchaus über Geld-Geschenke und materielle Opfergaben – offensichtlich will die Religion, im Gegensatz zu den spirituellen Sadhu’s – durchaus auch noch weltliche Dinge bewegen.

Geld ist das Tauschmittel mit dem höchsten Gebrauchswert. Das deutsche Wort für Geld stammt übrigens nicht vom Wort Gold, sondern vom alten Wort Gilt, was soviel bedeutet wie Schuld (engl. guilty). Tatsächlich ist die weitaus größte Summe der aktuellen Währungen (Stand 2016) ein Kreditgeld… die entsprechende Leistung muss also in der Zukunft noch erbracht werden, es verspricht also irgendjemand noch eine konkrete Gegenleistung in der Zukunft zu erbringen.

Kauri – Geld

…bei Kauri-Muscheln ist/war das anders. Der Taucher hat die begehrte Tau(s)chware durch mühsames und geschicktes Tauchen irgendwann aus dem Wasser geholt. Eine Deckung oder Einlösepflicht einer Leistung in der Zukunft besteht nicht. Die Kauri-Muschel hat damit schon einen inneren Wert. Die Leistung für die Produktion der Muschel ist bereits erbracht – eine Kauri-Muschel ist somit ein Sach-Wert.

Kauri-Muscheln sind seit über 6000 Jahren in Indien, China eine Form Kleingeld gewesen. In eigenen Gebieten zur Zeit der Kolonien weigerte sich die indigene Bevölkerung einiger Kulturen, anstelle von Kaurimuscheln z.B. Silbermünzen als Tauschmittel zu akzeptieren. Kaurigeld war praktikabler, kulturell verwurzelt und genoss hohes Vertrauen.

Neben Kaurimuscheln gab es noch andere interessante Geldarten. Geldfunktion erfüllten in anderen Kulturen auch Kakaobohnen, Schildkrötenschalen, Perlen. Geldfunktion erfüllten somit hauptsächlich Luxusgüter wie z.B. Schmuck und Münzen von nahezu unbegrenzten Haltbarkeit. Allerdings hat dieses Geld auch einige Nachteile, z.B. der leichten Erkennbarkeit oder Teilbarkeit.

Oft stand das Geld in Verbindung mit einem religiösen Zweck oder einer Gottheit. Davon zeugt auch die goldene Totenmaske des alt-ägyptischen Pharao Tutanchamun, die aus 12kg purem Gold besteht (reiner Materialwert, ca. 400.000 EUR). Erst später ließen weltliche Herrscher ihre Köpfe auf Münzen und Barren prägen, um ihre Geldhoheit zu symbolisieren. Der Herrscher-Kopf war auch eine Art Siegel, mit dem der Herrscher eines Landes oder einer Stadt für den Wert der Münze garantiert.

In der Alchemie steht Gold für Bewusstsein und das männliche Feuerprinzip. Silber ist dagegen das Metall des Mondes, des Unterbewussten und der weiblichen Intuition. Beide Metalle werden seit Atlantis in der Ikonographie sämtlicher großer Religionen eingesetzt:die legendären Goldschätze der Maya und Inkas, die goldenen Buddha-Statuen und natürlich die goldenen Reliquien der großen Kirchen. Gold steht symbolisch nicht nur für den materiellen sondern auch für spirituellen Reichtum.

Wenn Sie also in der materiellen Welt etwas in Bewegung setzen wollen, ist Geld sicherlich ein gutes Hilfsmittel. Wenn man seine Erleuchtung aber auch auf spiritueller Ebene sucht, ist es eine gute Idee, wenn die Aufmerksamkeit auf das Geld auch einmal zurücktreten darf. Jeder Lebensaspekt von Wert zu seiner eigenen Zeit.


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