Der erste Eindruck ist auch der letzte

Der erste Eindruck von einem Menschen erweist sich oft als richtig. In unserem Unterbewusstsein spielt sich eine ganze Menge ab… und unterstützt uns letztendlich dabei, ob wir einen Menschen sympathisch finden oder nicht.

Wenn wir jemanden nicht mögen, also der erste Eindruck hat uns einfach nicht überzeugt, haben wir das sehr schnell entschieden – meistens unbewusst. Offenbar ist es einfacher festzustellen, wen wir nicht mögen, als im Vergleich dazu, wen wir mögen. Da gibt es nichts zu überlegen: ist uns jemand unsympathisch, so sendet er unbewusst viele negative Signale aus, die uns sofort mitteilen, dass der Mensch keine positive Wertung erhält – unser Herz sagt uns, dieser Mensch tut uns nicht gut.

Was macht den ersten guten Eindruck also aus? Das gesamt Bild, so möchte man meinen, dass Erscheinungsbild, das Verhalten aber auch der Inhalt der Kommunikation, und worüber gesprochen wurde, all das sind Merkmale, die uns eine erste Meinung übermitteln und zu dem ersten Einruck verhelfen. Aber woran liegt es, dass wir oft richtig liegen?

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Ein gesunder erwachsener Mensch, insbesondere mit einer spirituellen Feinfühligkeit, hat die Erfahrung und Fähigkeit, sich schnell einen Eindruck zu bilden. Sicherlich spielt auch die Fähigkeit eine Rolle, aus den Morphogenetischen Feldern lesen zu können. Kinder und ältere Menschen, oder auch Menschen mit schwachen geistigen und emphatischen Fähigkeiten, können das nicht so objektiv beurteilen, da die Auffassungsgabe und Wahrnehmung eingeschränkt ist, und sich ein Urteil bilden zu können, von dem Wissen und der Erfahrung abhängt. Diese Menschen können leider sehr leicht manipuliert und getäuscht werden, besonders dann, wenn manipulative und berechnende Menschen sie überzeugen und ein angeborenes Talent zum Schauspielern haben.

Aber ein wirklich hervorragender Schauspieler, der sich absolut sicher in seiner Rolle befindet und überzeugt, kann wohl fast jeden täuschen, selbst nach einem ersten Eindruck, der uns den wirklichen Charakter gezeigt hat.

Aber warum ist der erste Eindruck so wichtig? Wir wollen gut und positiv ankommen, z.B. wenn es um Job, Wohnung oder Finanzen geht. Hier ist ein guter Eindruck die Eintrittskarte. Besteht man ihn nicht, bleiben einem viele Chancen und Möglichkeiten vorenthalten, viele Wege sind dann versperrt.

Wir Menschen achten meisten unbewusst auf die Sprache und die Kleidung. Wirkt der Mensch gepflegt, und besitzt er die üblichen Umgangsformen und ein gefestigtes soziales Umfeld, bewirkt dies zunächst ein positives erstes Bild. Es ist kein Zufall, denn selbst ein gespielter erster Eindruck erfordert zumindest ein Mindestmass an Charakterstärke und seelischer Beständigkeit. Kontakte und Aktivitäten geben ein Bild vom ersten Einruck. Auch Bildung und Job geben Auskunft über einen Menschen.

Wenn man die Puzzle-Teile zusammensetzt, und das Bauchgefühl mit einbezieht, hat man einen guten Überblick und entscheidet oft sicher und richtig über den ersten Eindruck. Diesen gilt es dann nur noch bewusst zu machen.

Tipp: Wenn wir eine neue Bekanntschaft machen, die für unser persönliches Schicksals entscheidend ist, sollten wir die Disziplin aufbringen, den erzen Eindruck schriftlich – z.B. in unserem privaten Tagebuch – für die Ewigkeit zu konservieren. Einmal im Jahr sollten wir uns den ersten Eindruck nochmal ins Gedächtnis zurückrufen – den mit ziemlicher Sicherheit, wird dies genau der Eindruck sein, den wir auch bei der letzen Begegnung haben werden.

…Diese Erkenntnis kann uns vor vielen falschen Entscheidungen bewahren… insbesondere, wenn der wahre Charakter der Person, erst nach vielen vielen Jahren – nämlich bei der letzen Begegnung, wieder offen ans Tageslicht gelangt.

Ein Fallbeispiel

Mitten im Schuhjahr bekamen wir einen neu zugezogenen Mitschüler aus Berlin. Er stellte sich nicht richtig vor und sagte gleich recht forsch, er möchte lieber in der letzten Reihe sitzen, da er immer in der letzten Reihe säße. Da die letzte Reihe beliebt ist, war aber kein Platz frei. Weil er mich aber so bestimmt und vorwurfsvoll ansah, wollte ich höflich und zuvorkommend zu dem Neuen sein, und räumte den Platz.

Ich fragte mich selbst, ob ich mich jemals in meinem Leben so aufführen würde, und das noch vor einem mir noch unbekannten Menschen. Die Frage war leicht zu beantworten, klares Nein.

Mein erster Eindruck vermittelte mir einen aufdringlichen, fordernden und unhöflichen Menschen. Ein Mensch, der entweder keine Selbstreflektion hat oder dem es einfach völlig egal ist, was Andere von ihm denken. Ich dachte mir also meinen Teil und behielt ihn mit Skepsis im Gedächtnis.

In den nächsten Tagen viel ein anderer Mitschüler für längere Zeit aus, der am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte, ein Platz in der letzten Reihe neben dem Neuen wurde frei. Da ich mich in der letzten Reihe wohl fühlte, nutzte ich die Chance, und setzte mich auf den Platz. Als er das bemerkte sprach er mich an und sagte, er brauche viel Platz und ob ich etwas von ihm abrücken könnte, da er sich sonst eingeengt fühlte.

Gut erzogen, wie ich nunmal bin… und auch ein wenig baff, entschuldigte ich mich und rückte von ihm ab. Meine Gedanken explodierten innerlich und ich fragte mich, was der Mensch eigentlich für ein Problem hat. Mein eigenartiger Einruck verfestigte sich so natürlich über meinen neuen Mitschüler. Soetwas würde mir selbst nicht einmal im Traum einfallen, und ich würde es bestimmt nicht über die Lippen bringen, so etwas selber zu einem anderen Menschen zu sagen.

Würde ich Platz brauchen, würde ich mich einfach selber weg setzten. Da ich meistens freundlich zu meinen Mitmenschen bin, sprühte er das. Da er mich als sozialen Kontakt aufnahm, fing er bald an, meine Nähe zu suchen und mir Dinge zu erzählen, die meine Ansicht über ihn noch suspekter machten.

Er erzählte von Manipulationen und Korruptheit im Fitnessstudio, das klang alles eigenartig, irgendwie auch nach abbaggern und nicht wirklich aussagekräftig. Spielte er nur. natürlich unfreiwillig ungeschickt, eine scheinbar selbstbewusste Person, die er gar nicht war? Das Ergebnis dieser Erfahrung war, das mein erster Eindruck natürlich richtig wahr. Der Mensch ist tatsächlich eigenartig. Solange ich freundlich bleibe, wird er mich wohl weiter in Beschlag nehmen und seine Ansichten und Weltanschauungen meinem freundlichem Wesen aufdrängen.

Viele Jahre später begegnete ich ihm durch einen Zufall wieder. Er sah eigentlich gut aus, und ich war in dieser Zeit solo. Ich verdrängte mein Wunschdenken und entschied, mich nicht von meiner Intuition abzuwenden und realistisch zu bleiben.

Das Universum hat mir das Bewusstsein geschenkt, dass ich dem ersten Eindruck vertrauen kann. Diese Erkenntnis hat mich oft vor schmerzhaften Erfahrungen bewahrt: „Wenn der erste Eindruck negativ ist, so ist das zumeist auch genau wie der letzte… ist er jedoch positiv, wird dies auch für den Rest des Lebens so bleiben. Einer solchen Person, darf man gerne nochmal eine Chance geben, solange der erste Eindruck gut war!“