Amulette und Glücksbringer

Warum soll ein magischer Gegenstand, ein Amulett, die Fähigkeit besitzen, bestimmte Kräfte entfalten zu können? Woher kommt dieser Glaube und kann daran etwas Wahres dran sein?

Für die persönliche Spiritualität kann ein Amulett eine hohe Bedeutung haben. Oft identifizieren wir gerade mit einem Schmuckstück einen Bereich unserer ureigenen inneren Spiritualität. Warum ist das so? Ein Grund, dieser persönlichen Frage kurz etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

Die etymologische Ursprung des Wortes Amulett ist leider ungeklärt, der lateinische Begriff amuletum scheint schon immer existiert zu haben. Unter einem Amulett verstehen die meisten Menschen Schmuck oder einen Anhänger. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen magischen Gegenstand mit magischen Kräften. Dies war im Altertum z.B. eine mystische Figur, die den Hauseingang bewachte, oder bereits in steinzeitlichen Kulturen Zähne und Knochen von erlegten Tieren. Die Jäger erhofften sich davon, dass die Kräfte der Tiere dadurch auf sie übergehen würden.

Erst wenn das Amulett für einen kurzen Zeitabschnitt und nicht dauerhaft, Glück bringen soll, spricht man von einem Talisman. Den Glücksklee, die Hasenpfote oder ein beliebiger anderer Gegenstand sollen dem Besitzer Glück im Spiel, in der Liebe oder bei einer anderen Aufgabe bringen.


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Die Kirche sah in den Amuletten Aberglauben und Hilfsmittel zur Hexerei. Tatsächlich verzeichnete man im Inventar des Heiligen Stuhls 1295 mehrere Natternzungenbäume, deren Verwendung nur als Amulett gedacht sein konnten, da sie ansonsten keinerlei Wert hatten. 1749 verstarb der Fürstbischof Anselm Franz von Würzburg, ein Kirchenmann, der sich stets gegen Aberglauben und Hexenwahn aussprach, an einem Schlaganfall. Auf seiner Brust fand mein ein Amulett aus Messing, auf dem ein Pentagramm und einige Zauberformeln notiert waren.

Obwohl die Kirche Amulette als Hexenwerk verschmähte, ist das Konzept von Gegenständen mit magischen Kräften in der Bibel nicht unbekannt. Allerdings durfte nur Gott und seine Engel hinter dem Objekt wirksam sein. So war die Bundeslade ein Symbol für die Anwesenheit Gottes, die ein Garant für die Oberhand gegenüber befeindeten Völkern war. Auch der Stab Moses und Aarons hatte eine magische Funktion, z.B. wurde durch sie die Teilung des roten Meeres herbeigeführt.

Was ist nun aber der Kern hinter der Wirkung der Amulette, die ja seit Bestehen der Menschheit stets eine wichtige Rolle spielte? Zunächst steht das Amulett immer in besonders persönlicher Beziehung zu dem Träger. Die steinzeitlichen Jäger wollten die Kräfte der erlegten Tiere erlangen und hingen sich ihre erbeuteten Zähne und Knochen als Statussymbol an den Körper. Diese Körperteile waren ein Symbol für den Mut, die Kraft und die Energie des Tiergeistes, den man dadurch eine gewisse Verehrung erwies. Amulette in Form von Gold- oder Silberschmuck dagegen waren oft Familienerbstücke, die zugleich die Erinnerung an geliebte Verwandte und Vorfahren aufrecherhalten sollten. Hierbei geht es darum, auch über das Ableben hinaus mit dem Verstorbenen oder Verwandten energetisch in Verbindung zu stehen.

Wie bei allen Symbolen geht es auch bei Amuletten um eine dahinterliegende Qualität oder Energie. Wenn der symbolische Repräsentant einer Energie anwesend ist, so ist auch die ursächliche Energie nicht weit entfernt. Durch seine Gedanken und Wünsche verbindet sich das Amulett genau mit der gewünschten Energie, mit der sie der Träger identifiziert werden will. Das Amulett hebt sich somit von einem blossen Erinnerungsstück ab.

Ob man ein Amulett als Glücksbringer, als Schutzzeichen oder als Vermittler von Kraft und geistiger Klarheit nutzen möchte, obliegt allein dem Willen und der Vorstellung des Trägers. Ein altes Gewehr, mit dem in vergangenen Kriegen Menschen erschossen wurden hat sicherlich eine andere Qualität, als eine neuwertige Schrotflinte. Auch ein einfacher Kugelschreiber, mit dem Todesurteile unterschrieben worden sind, unterscheidet sich von einem Werkzeug. Gegenstände sind nicht bloss Gegenstände. Es sind Zeugen ganz besonderer Ereignisse, insbesondere wenn der Besitzer des Gegenstandes noch eine lebhafte Erinnerung daran hat.

Auch Kunstobjekte besitzen eine magische Qualität, insbesondere wenn der dahinterstehende Künstler einen grossen Einfluss auf das Bewusstsein der Menschheit hatte.

Egal aus welchen Gründen man sich für ein persönliches Amulett entscheidet – wichtig ist dabei, dass man sich mit seiner Energie wohl fühlt. Vielleicht sollte man sich die persönliche Frage stellen, ob man sich mit der Energie eines Gegenstandes identifizieren kann. Handelt es sich z.B. um ein Erbstück, dass man gar nicht leiden kann, aber trotzdem aus irgendeinem verpflichtenden Grund aufheben will? Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn die Gegenstände in unserer Umgebung verändern unbewusst auch unser Denken und Handeln.

Je wohler und stärker wir uns mit einem Gegenstand, Amulett oder Schmuckstück fühlen, desto positiver wird es auf unser Leben wirken. Das gilt sowohl für Personen, die an eine energetische Wirkung von Gegenständen glauben, als auch für Personen, die darin lediglich besondere Erinnerungsstücke sehen.